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In der Dorfkneipe von Immerath wurde schon lange kein Bier mehr getrunken.
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Die Backstube ist schon lange verwaist.
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Auch in der Apotheke gibt es nichts zu tun.
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Hier wohnt kaum noch jemand - die Immerather haben ihr Dorf verlassen.
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Denn in wenigen Jahren werden die Bagger kommen.
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Nichts von dem Ort wird übrig bleiben. Wo es jetzt steht, wird dann ein Loch sein.
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Denn Immerath ist auf Braunkohle gebaut, der Energiekonzern RWE will daraus Strom gewinnen.
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Der Braunkohleabbau prägt die ganze Region.
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Laut RWE mussten seit dem Zweiten Weltkrieg über 30.000 Rheinländer umsiedeln.
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Die Kühltürme der Kraftwerke sind schon von Weitem zu sehen.
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Die Bagger graben dutzende metertiefe Löcher in den Boden, wie hier im Tagebau Garzweiler.
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Über sechs Kubikmeter kann jede Schaufel der größten Schaufelradbagger aufnehmen.
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Bis zu 240.000 Kubikmeter Kohle kann einer von ihnen an einem Tag fördern. Das ist mehr, als in 7000 Lkw passen würde.
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Über 200 Meter sind die Stahlriesen lang, sie wiegen mehr als 10.000 Tonnen. Es sind die größten Bagger der Welt.
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Die Spur, die sie im Rheinland hinterlassen, ist gigantisch.
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Viele Wälder und Seen sind hier künstlich. RWE legte sie an, um den Schaden an der Natur zu lindern.
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Mit diesen Bildern will RWE die positiven Seiten der Umgestaltung zeigen: So sieht die Gegend vor der "Renaturierung" aus, …
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(Foto: RWE)
… so danach.
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Die Bewohner der Gegend müssen dem Tagebau weichen, Tausende verlieren ihre Heimat.
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So wird es auch Immerath nicht mehr lange geben. Die Einwohner können in eine Neubausiedlung umziehen.
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Ihr Ort macht in den letzten Monaten seines Bestehens einen tristen Eindruck.
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Nach und nach verfallen die verlassenen Straßenzüge.
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Die Geschäfte haben längst geschlossen.
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Die Geschichte des Ortes ist bald beendet.
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Der Widerstand konnte die Umsiedlungen bislang nicht verhindern.
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Dabei kämpften die Grünen schon vor Jahrzehnten gegen den Tagebau.
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Doch viele Rheinländer sind von der Kohle abhängig.
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Und so werden wohl auch weiterhin Menschen ihre Heimat für den Tagebau verlassen müssen.
Dörfer werden weggebaggert Loch statt Heimat
Im rheinischen Braunkohlerevier graben die größten Bagger der Welt gigantische Löcher in den Boden. Die Kohle daraus liefert Strom für Millionen von Menschen. Andere müssen dafür ihre Heimat verlassen.
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