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Drama dahoam.
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Bayern Münchens großer Traum vom historischen Triumph im eigenen Stadion ist auf äußerst brutale Weise geplatzt.
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Trotz Riesenchancen im Überfluss unterlag der deutsche Fußball-Rekordmeister dem destruktiven englischen Pokalsieger FC Chelsea im Champions-League-Finale mit 3:4 im Elfmeterschießen.
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Nach 90 und 120 Minuten hatte es im finalen Duell um die Champions-League-Trophäe 1:1 gestanden.
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Der FC Bayern machte wie schon 1999 gegen Manchester United die bittere Erfahrung, ...
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... eine Führung kurz vor dem Ziel zu verspielen.
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Nach dem späten 1:0 durch einen Kopfball-Aufsetzer von Thomas Müller (83.), ...
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... nach dem sich nicht nur der Bayern-Anhang schon am Ziel wähnte, ...
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… rettete sich das bis dahin unglaublich passive Chelsea dank eines Treffers von Didier Drogba (88.) in die Verlängerung und schließlich ins Elfmeterschießen.
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Dort scheiterte dann Ivica Olic an Chelsea-Keeper Petr Cech, ...
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... ehe Bastian Schweinsteiger die Nerven versagten und er seinen Schuss an den Innenpfosten setzte.
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"Die gesamte Statistik sprach für uns", sagte ein konsternierter, aber gefasster Bayern-Trainer Jupp Heynckes - unter anderem angesichts von 20:1 Eckbällen.
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"Wir hätten das 1:0 über die Zeit bringen müssen. Das darf nicht passieren. So wird man am Ende eben bestraft. Da nutzt alles nichts."
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Nach Drogbas entscheidendem Treffer im Elfmeterschießen ...
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... sanken die Münchner völlig entsetzt zu Boden.
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Die Medaillen für den Verlierer wollten sie kaum annehmen.
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Präsident Uli Hoeneß litt auf der Tribüne Höllenqualen.
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Die "Blues" konnten ihr Glück hingegen nicht fassen und starteten in die Party-Nacht.
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"Ich gratuliere dem FC Bayern trotz der Niederlage zu einer klasse Champions-League-Saison", kondolierte Bundestrainer Joachim Löw.
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"Sie haben uns tolle Spiele beschert, besonders gegen Madrid. Fußball ist manchmal brutal. Natürlich sind wir jetzt erst mal alle enttäuscht und traurig."
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Arjen Robben (95.) hatte in der Verlängerung noch einen Foulelfmeter verschossen - wie bereits im entscheidenden Spiel bei Borussia Dortmund (0:1) um den Meistertitel.
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Die Bayern warten somit weiter auf ihren fünften Sieg im wichtigsten Europapokal, während Chelsea seinen Premieren-Triumph feierte.
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Die völlig frustrierten Münchner gaben zwar alles, stehen aber am Ende einer verkorksten Saison mit leeren Händen da - ihnen bleiben nach Platz zwei in der Meisterschaft und dem verlorenen Pokal-Finale drei "Vize"-Titel.
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Chelsea, das 2008 das Finale im Elfmeterschießen unglücklich verloren hatte, setzte sich derweil erstmals die Krone des europäischen Klubfußballs auf und das äußerst glücklich.
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Nicht nur FCB-Ehrenpräsident Franz Beckenbauer hatte gesehen, dass "wir das Spiel eigentlich in jeder Phase in der Hand hatten".
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Torschütze Müller sagte deprimiert: "In mir ist nichts. Wir haben im Roulette verloren."
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Ehe es losging, hatten die Münchner Anhänger, die passenderweise an ihren angestammten Plätzen in der Südkurve platziert waren, nochmals klar gemacht, worum es ging.
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"Unsere Stadt, unser Stadion - UNSER POKAL", stand auf großen Spruchbändern, die Teil einer eindrucksvollen Choreographie waren.
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Ansonsten galt in ganz München: Rote und blaue Trikots soweit das Auge reicht. Vor Anpfiff hatten tausende Fans der Finalisten FC Bayern und FC Chelsea in der bayerischen Landeshauptstadt gefeiert.
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Bei strahlendem Sonnenschein gab es zunächst vor allem fröhliche Wett-Fangesänge und feucht-fröhliche Verbrüderungen. Nur vereinzelt musste die Polizei eingreifen.
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Last-Minute-Kartenwünsche blieben allerdings unerfüllt.
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Im Stadion selbst ...
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... war ganz im Gegensatz zu sonstigen Heimspielen des FC Bayern diesmal die Stimmung in der Südkurve eine ganze andere: viel besser, viel lauter, viel emotionaler - von der Reihe eins bis hinauf unters Dach.
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Auf dem Platz galt bei den Bayern: Kein Holger Badstuber, kein David Alaba, kein Luiz Gustavo - und keine Überraschung in der Aufstellung.
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Für die drei gelbgesperrten Spieler des FC Bayern hatte Trainer Jupp Heynckes wie erwartet Anatolij Timoschtschuk, Diego Contento und Thomas Müller aufgeboten.
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Der FC Chelsea musste auf vier Spieler wegen Sperren verzichten, darunter Kapitän John Terry.
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Teammanager Roberto Di Matteo wählte als eine der Alternativen überraschend den 22 Jahren alten Ryan Bertrand aus. Der Defensivspezialist sollte auf den linken Seite den Vorwärtsdrang von Philipp Lahm und Robben stoppen.
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Die ersten Szenen auf dem Spielfeld gehörten Bastian Schweinsteiger.
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Erst leistete sich der "Stratege", als den ihn Heynckes vor Spielbeginn noch einmal bezeichnet hatte, ein völlig unnötiges Handspiel.
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Schiedsrichter Pedro Proença aus Portugal zog nach 108 Sekunden Gelb.
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Kurze Zeit später ließ Schweinsteiger, von Beginn an bemüht, dem Spiel seinen Stempel aufzudrücken, auch den ersten gefährlichen Schuss auf das Tor von Petr Cech los - Abwehrspieler Gary Cahill brachte gerade noch ein Körperteil dazwischen (4.).
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Auch Chelsea, wie erwartet defensiv eingestellt, rannte blitzschnell nach vorne, wenn sich die Gelegenheit ergab - was allerdings nur selten vorkam.
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Zumeist spielte sich das Geschehen in der Spielhälfte der Mannschaft aus London ab.
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Die Bayern, das wurde schnell deutlich, waren auf ein schnelles Tor aus, und sie ließen den Ball entsprechend zügig laufen. Nach Flanke von Franck Ribéry setzte Mario Gomez ein erstes Mal zum Kopfball an – er köpfte weit drüber (12.).
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Die Bayern erwiderten den Einsatz von Bertrand als zusätzliche Bremse für Robben auf ihre Art: Der ehemalige Chelsea-Spieler wich oft in die Mitte aus, …
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… überließ Thomas Müller die rechte Seite.
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Ein gelungener Schachzug aus Sicht der Bayern, ...
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... denn Müller war ein Aktivposten.
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Nach einer Viertelstunde geriet Chelsea zunehmend unter Druck, zog sich weit zurück, es kam dennoch zu leicht tumultartigen Szenen im Strafraum der Engländer.
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José Bosingwa unterlief beinahe ein Eigentor (19.).
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Dann ließ Ribéry für Robben durch, Cech lenkte den Schuss mit einem Riesenreflex ans Lattenkreuz (21.).
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Während hinten Timoschtschuk zunächst spielte, als sei er schon sein Leben lang Innenverteidiger gewesen, ...
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... liefen die Angriffe der Münchner zumeist über den gut aufgelegten Toni Kroos.
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Chelsea bot die englische Variante des Catenaccio - und gab seinen ersten Schuss aufs Münchner Tor erst in der 34. Minute durch einen Freistoß von Juan Mata ab.
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Der Spanier zielte weit über den Kasten.
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Im Gegenzug hatte Müller nach Flanke des soliden Contento die Führung auf dem Fuß. Doch er setzte seinen Volleyabschluss neben den linken Pfosten.
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Kurz darauf war dann Manuel Neuer bei einem Schuss von Salomon Kalou (37.) erstmals gefordert und zur Stelle - es waren die besten drei Minuten von Chelsea.
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Dann kamen wieder die Bayern.
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Gomez drehte sich in der Ballannahme geschickt, stand perfekt, geriet aber in Rücklage und schoss den Ball fast aus dem Stadion statt zum 1:0 ein.
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Vor Beginn der zweiten Halbzeit zündeten einige Anhänger die berüchtigten "Bengalos" - über dem nun von Cech bewachten Strafraum waberte kurzzeitig eine dicke Rauchschwade.
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Als sich der Rauch verzogen hatte, schrie der Münchner Anhang erstmals lauthals einen Torjubel heraus.
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Der Treffer von Ribéry wurde aber von Schiedsrichter Pedro Proença aus Portugal berechtigterweise wegen Abseits nicht anerkannt.
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Die neuformierte Münchner Abwehr blieb über weite Strecken beschäftigungslos, ...
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... zog sich aber im Ernstfall erstaunlich gut aus der Affäre.
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Während hinten Timoschtschuk zunächst spielte, als sei er bereits sein Leben lang Innenverteidiger gewesen, ...
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... zeigte Contento eine beherzte, solide Leistung.
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Jerome Boateng, im Pokalfinale ein Sicherheitsrisiko, leistete sich ein paar überflüssige Fouls, stand aber ansonsten gut.
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Drogba, der gefürchtete bullige Angreifer von Chelsea, ...
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... hatte lange mehr Szenen im eigenen als im Münchner Strafraum. Chelsea hatte jede Hilfe nötig.
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Der viermalige englische Meister stand unter Druck, ...
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... brachte aber immer wieder einen Fuß, ein Körperteil dazwischen.
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Bis die Münchner in der 83. Minute endlich den längst überfälligen Führungstreffer erzielten ...
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... durch Müller.
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Nur äußerst sporadisch erreichten die "Blues" den Strafraum der Bayern.
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Aber dann, zwei Minuten vor Schluss, reichte Drogbas Extraklasse beim einzigen Eckball des FC Chelsea ...
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... für den Ausgleich und die Verlängerung.
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Damit nahm das Münchner Drama um den Champions-League-Pokal ...
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... seinen Lauf ...
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... und für die Bayern von Uli Hoeneß das schlimmstmögliche Ende.
Brutales CL-Finaldrama gegen Chelsea FC Bayern dominiert - und verliert
Drei Matchbälle bekommt der FC Bayern im Champions-League-Heimfinale gegen den FC Chelsea, keiner sitzt. Trotz 120-minütiger Dominanz über einen Gegner, der sich nur sporadisch um Fußball bemüht, platzt der große Traum der Münchner letztlich. Am Innenpfosten.
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