Auf dem Weg nach Italien Aeroflot-Maschine irrt an EU-Grenze umher
01.03.2022, 11:34 Uhr
Die Aeroflot-Maschine des Typs Boeing 737 musste schließlich in Istanbul landen.
(Foto: picture alliance/dpa/TASS)
Eigentlich darf keine russische Maschine mehr in den Luftraum der EU fliegen. Ein Aeroflot-Flugzeug macht sich am Montag dennoch aus Moskau auf den Weg Richtung Italien. An der türkisch-griechischen Grenze bekommt es jedoch ein Problem.
Seit der Nacht auf Montag ist der EU-Luftraum für russische Maschinen fast komplett gesperrt. Damit gibt es für russische Aeroflot-Maschinen keine Möglichkeit, nach Europa zu fliegen. Doch offenbar hat sich die Crew des Flugs SU7236 von dem Verbot nicht beeindrucken lassen. Die Boeing 737 hat am gestrigen Montag versucht, einen Weg aus Moskau ins italienische Verona zu finden.
Laut der Tracking-Seite "Flightradar24" ist die Maschine um 14.26 Uhr russischer Zeit vom Flughafen Scheremetjewo in Moskau abgehoben. Weil die direkte Route durch die EU nach Italien verboten ist, flog die 737 erst östlich mit großem Abstand an der Ukraine vorbei und wählte offenbar den Weg über Kasachstan. Danach bog der Flug SU7236 westlich ab und wagte sich an der Grenze der Türkei über das Schwarze Meer. Gegen 17.30 Uhr russischer Zeit überflog die Maschine laut "Flightradar24" den Bosporus und damit die geografische Grenze Europas.
Danach begann der Irrflug. Die griechische Flugbehörde hat der Maschine den Weiterflug offenbar verboten. Die Karte von "Flightradar24" zeigt, dass das Flugzeug an der griechisch-türkischen Grenze zu kreisen begann. Weil mutmaßlich das Kerosin nicht mehr für den Rückflug nach Russland reichte, musste die SU7236 nach ihrem stundenlangen Irrflug um 21.11 Uhr russischer Zeit statt im italienischen Verona im türkischen Istanbul landen.
Einen ähnlichen Vorfall gab es gestern auch mit einem Airbus A350 in Kanada. Die Maschine mit der Kennung SU111 war auf dem Weg von Moskau ins US-amerikanische Miami. Dabei flog sie in den für Aeroflot-Maschinen verbotenen Luftraum Kanadas. Das kanadische Verkehrsministerium äußerte sich bereits auf Twitter zu dem Vorfall. "Uns ist bewusst, dass Aeroflot-Flug 111 gegen das Flugverbot für russische Maschinen über dem kanadischen Flugraum verstoßen hat." Der Vorfall werde nun untersucht. "Wir werden nicht zögern, geeignete Durchsetzungsmaßnahmen und andere Maßnahmen zu ergreifen, um künftige Verstöße zu verhindern."
Quelle: ntv.de, ses