Versuchte Gefangenenbefreiung Aufgebrachter Mob attackiert Polizisten in Berlin
15.08.2023, 15:55 Uhr Artikel anhören
Nach seiner Festnahme wegen sexueller Beleidung einer Frau widersetzte sich ein 21-jähriger Mann.
(Foto: picture alliance/dpa)
Im Berliner Bezirk Neukölln eskaliert die Festnahme eines 25-Jährigen. Der Mann, der zuvor eine Frau sexuell beleidigt haben soll, wehrt sich heftig, die Polizei fixiert ihn auf dem Boden. Dann bedrängen rund 100 Unterstützer die Beamten.
Polizeibeamte sind bei einem Einsatz in Berlin von rund 100 Menschen zum Teil aggressiv bedrängt worden. Auslöser war die Festnahme eines jungen Mannes im Stadtteil Neukölln, der eine Frau sexuell beleidigt haben soll, wie die Polizei mitteilte. Daraufhin strömten Dutzende Unterstützer zusammen, um die Freilassung des Mannes zu erzwingen. Aus der Menge heraus wurden Glasflaschen geworfen.
Eine 21-jährige Frau hatte den Mann am Montagabend wegen sexueller Beleidigung angezeigt. Der 25-Jährige, der sich noch in der Nähe aufhielt, wurde von Polizisten daraufhin angehalten. Gegen die Festnahme wehrte er sich, sodass er auf den Boden gebracht werden musste. Dabei soll er eine Polizistin beleidigt haben.
Um den Ort herum versammelten sich laut Polizei zunächst rund 50 Menschen und forderten vehement die Freilassung des Mannes. Weitere Menschen seien hinzugekommen, ihre Zahl habe zuletzt bei rund 100 gelegen. Bei der Festnahme verletzte der 25-Jährige einen Polizisten. Aus der Menge heraus wurde eine Glasflasche auf einen Polizisten geworfen, eine weitere beschädigte die Windschutzscheibe.
Gefangener liefert heftige Gegenwehr
Der Mann wurde zu einem Polizeiauto gebracht. Dabei stellten sich jedoch immer wieder Unterstützer in den Weg. Ein Unbekannter soll versucht haben, den Festhaltegriff einer Polizistin zu lösen. Auch im Einsatzfahrzeug wehrte sich der Mann.
Die Menge löste sich auf, nachdem die Polizei mit dem 25-Jährigen weggefahren war. Gegen ihn wird nun ermittelt wegen des Verdachts der Beleidigung sowie Widerstand gegen und Angriff auf Polizisten. Zudem wurden Ermittlungen wegen des Verdachts der versuchten Gefangenenbefreiung und des Landfriedensbruchs eingeleitet. Der festgesetzte Mann wurde nach der Feststellung seiner Identität mit einem Platzverweis wieder auf freien Fuß gesetzt.
Quelle: ntv.de, sgu/AFP