Panorama

"Fokus liegt auf Sydney" Australien drohen weitere Überschwemmungen

Sintflutartiger Regen sorgte an der Ostküste für schwere Überschwemmungen wie hier in Maryborough. Nun droht Ähnliches weiter südlich in und um Sydney.

Sintflutartiger Regen sorgte an der Ostküste für schwere Überschwemmungen wie hier in Maryborough. Nun droht Ähnliches weiter südlich in und um Sydney.

(Foto: dpa)

Eine Sturmfront sorgt für enorme Überschwemmungen in Australien. Während der Pegel in einigen Regionen an der Ostküste sinkt, muss Sydney sich wappnen. Nach Jahren der Dürre und Hitzerekorde kämpfen die Menschen in dieser Sommerzeit mit Wassermassen - schuld ist auch ein Wetterphänomen.

Eine Woche nach Beginn der Überflutungen an Australiens Ostküste bereitet sich auch Sydney auf heftige Regenfälle vor. "Heute liegt der Fokus auf Sydney", sagte der Vize-Regierungschef des Bundesstaates New South Wales, Paul Toole, bei einer Pressekonferenz. Für Australiens größte Stadt werde mit heftigem Regen bis in den kommenden Tag hinein gerechnet. Die Zahl der Todesopfer durch die Überschwemmungen stieg derweil landesweit auf zwölf.

"Das ist schrecklich", sagte Toole, als er ein drittes Todesopfer in der überfluteten Stadt Lismore bestätigte. "Ein verlorenes Leben ist schon zu viel." In Lismore hatten in den vergangenen Tagen Häuser bis zum Dach unter Wasser gestanden. Am Mittwoch ging das Hochwasser jedoch zurück.

Zahl der Todesopfer steigt auf zwölf

Eine Sturmfront hatte zunächst im Bundesstaat Queensland Überschwemmungen verursacht. Danach zog sie weiter südwärts nach New South Wales und brachte auch dort enorme Regenmengen mit sich. Zehntausende Menschen mussten ihre Häuser verlassen. In einer Reihe von Städten in New South Wales wurden am Mittwoch Flutwarnungen herausgegeben, darunter auch in der Millionenmetropole Sydney.

Das Staubecken von Sydneys größtem Damm, dem Warragamba-Staudamm, kann bereits kein zusätzliches Wasser mehr aufnehmen. Am Morgen sei bereits Wasser über die Ufer getreten, sagte Toole. Er rief Anwohner auf, zu fliehen, sobald die Behörden dazu aufriefen.

Klimawandel erhöht laut Experten Flutrisiko

"Wenn an Ihre Tür geklopft wird, wenn Sie aufgefordert werden zu fliehen, bitte fliehen Sie", sagte der Vize-Premierminister. "Wir wollen nicht diese Bilder sehen, bei denen Menschen auf den Dächern ihrer Häuser stehen, die nicht geflohen sind und dann gerettet werden müssen."

In der Küstenstadt Ballina mussten wegen Hochwasser des Flusses Richmond über Nacht 55 Patienten aus einem Krankenhaus in Sicherheit gebracht werden. Zur Behandlung dringender Fälle wurde eine provisorische Notaufnahme in einer Hochschule eingerichtet, wie die Behörden mitteilten.

Nach mehreren Jahren der Dürre und klimabedingter Buschbrände erlebt der Osten Australiens wegen des Wetterphänomens La Niña derzeit einen außergewöhnlich feuchten Sommer. Der Klimawandel erhöht Experten zufolge das Flutrisiko, weil eine wärmere Atmosphäre mehr Wasser aufnimmt und so die Intensität von Regenfällen zunimmt.

Quelle: ntv.de, joh/AFP

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