Mord an Bankiersgattin BKA sucht Verdächtigen im Fall Maria Bögerl
05.04.2017, 18:19 Uhr
(Foto: dpa)
Der Mord an Maria Bögerl liegt fast sieben Jahre zurück. Nun gibt es einen Verdächtigen. Die Polizei sucht per Phantombild nach dem Mann. Außerdem wurde seine Stimme aufgezeichnet.
Knapp sieben Jahre nach dem Mord an der Bankiersgattin Maria Bögerl suchen die Ermittler nach einem neuen Tatverdächtigen. Der Mann sei im nordrhein-westfälischen Hagen aufgetaucht, sagte eine Sprecherin des Bundeskriminalamtes (BKA). "Es ist eine heiße Spur. Wir hoffen, den Täter festnehmen zu können", sagte ein Sprecher der Polizei in Ulm.
Demnach wurden am 26. Juli 2016 zwei junge Männer in Hagen von einem offenbar betrunkenen Mann angesprochen. Der Mann habe dabei Angaben zu dem Mordfall gemacht, heißt es im Fahndungsaufruf. Die beiden Männer nahmen das Gespräch mit ihrem Handy auf und riefen die Polizei. Der Mann war allerdings schon weg, als die Beamten eintrafen.
Nach eigenem Bekunden stamme der Mann aus der Gemeinde Königsbronn in Baden-Württemberg. Ferner habe er gesagt, früher Angehöriger der Bundeswehr gewesen zu sein. Die Beamten suchen nun nach Zeugen, die den Mann erkennen. Auf der Homepage des BKAs sind ein Foto, eine Beschreibung und auch eine Stimmaufzeichnung des Mannes verlinkt. Zudem wendet sich die Polizei erneut über die ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY … ungelöst" an die Öffentlichkeit.
Täter sprach mit Dialekt
Die Ehefrau des damaligen Heidenheimer Sparkassenchefs war im Mai 2010 aus ihrem Haus entführt worden. Ein bis heute unbekannter Täter meldete sich nach der Entführung telefonisch und forderte 300.000 Euro Lösegeld. Die Geldübergabe scheiterte allerdings. Später fand ein Spaziergänger die verweste Leiche der 54-Jährigen an einem Waldrand bei Heidenheim. Die Obduktion ergab, dass die 54-Jährige mit einem etwa 20 Zentimeter langen Messer erstochen worden war.
Seitdem sucht die Polizei vergeblich nach dem Täter und stellte den Fall bereits zweimal in "Aktenzeichen XY ... ungelöst" vor. Wichtigstes Indiz ist demnach ein Telefongespräch, in dem der Täter schwäbischen Dialekt sprach und den Bankier warnte, keine Sperenzchen zu machen.
Der zwischenzeitlich fälschlich unter Verdacht geratene Ehemann beging gut ein Jahr nach dem Mord an seiner Frau Suizid. Die Staatsanwaltschaft Ellwangen und die Kreissparkasse Heidenheim haben bis zu 30.000 Euro Belohnung ausgesetzt, die zur Ergreifung des Täters führen. Zeugen, die Angaben zu dem Fall machen können, sollen sich an das Polizeipräsidium Ulm wenden (Tel. 0731 188-4999).
Quelle: ntv.de, hul/dpa/AFP