Panorama

1400 Kabinen über La Paz Bolivien baut längstes Seilbahnnetz der Welt

Seilbahnkabinen der gelben Linie verbinden das auf 4000 Meter gelegene El Alto mit der auf 3600 Meter gelegenen Metropole La Paz.

Seilbahnkabinen der gelben Linie verbinden das auf 4000 Meter gelegene El Alto mit der auf 3600 Meter gelegenen Metropole La Paz.

(Foto: dpa)

In der bolivianischen Metropole nimmt man nicht die U- oder S-Bahn, man bewegt sich mit der Seilbahn durch die Stadt. Das Netz soll nun noch einmal kräftig ausgebaut werden - mit Technik aus den Alpen.

Die bolivianische Metropole La Paz will bis 2019 das weltweit größte innerstädtische Seilbahnnetz aufbauen. Neben drei bestehenden Linien sollen sechs neue dazukommen. "Wir werden dann 1400 Kabinen im Einsatz haben. In keiner Stadt der Welt werden mehr zirkulieren", sagte der Chef des Seilbahnprojektes, César Luis Dockweiler. Finanziert werden soll das Projekt aus Einnahmen aus dem verstaatlichten Gasgeschäft.

Insgesamt wird das Transportnetz dann rund 30 Kilometer umfassen. Die Kosten würden sich auf 450 Millionen Dollar belaufen. Kabinen und Kabel kämen aus der Schweiz, die Masten aus Österreich und der Stahl aus Deutschland. Mit den drei bestehenden Linien seien bereits seit 2014 rund 25 Millionen Menschen befördert worden. Es ist ein Prestigeprojekt des linken Präsidenten Evo Morales. Beauftragt ist das österreichische Unternehmen Doppelmayr.

Die Idee für das beispiellose Projekt hängt mit der besonderen Topographie zusammen. Damit wird der Talkessel von La Paz (3600 Meter Höhe) mit der wenige Kilometer entfernt auf dem Altiplano in 4000 Metern Höhe liegenden Millionenstadt El Alto verbunden. Viele Menschen leben in El Alto, arbeiten aber in La Paz. Durch die Seilbahn stecken sie weniger mit Bussen im Stau fest, Fahrgäste sprechen von über einer Stunde Zeitgewinn am Tag.

Quelle: ntv.de, bdk/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen