Panorama

Chefredaktion kündigt Erklärung an Brandsätze auf "Hamburger Morgenpost"

Die Hamburger Morgenpost" hatte vergangene Woche Karikaturen aus der französischen Satirezeitschrift "Charlie Hebdo" nachgedruckt.

Die Hamburger Morgenpost" hatte vergangene Woche Karikaturen aus der französischen Satirezeitschrift "Charlie Hebdo" nachgedruckt.

(Foto: dpa)

In der Nacht werfen zwei junge Männer Bransätze auf das Redaktionsgebäude der "Hamburger Morgenpost". Ein Zusammenhang mit dem Nachdruck von Karikaturen aus "Charlie Hebdo" liege nahe, sagt die Polizei.

Nach einem Brandanschlag auf das Gebäude der "Hamburger Morgenpost" in der Nacht hat die Polizei noch keine Hinweise auf den Hintergrund der Tat. "Es gibt noch keine Erkenntnisse, keine Bekennerschreiben oder andere Hinweise", sagte eine Polizeisprecherin.

Die "Morgenpost" hatte nach dem Terroranschlag in Paris Karikaturen des Satiremagazins "Charlie Hebdo" vom Propheten Mohammed nachgedruckt. Die Schlagzeile lautete: "So viel Freiheit muss sein." Zur Zeit gebe es aber keinerlei Hinweise darauf, dass der Anschlag damit in Verbindung stehe, sagte die Polizeisprecherin. Ein anderer Polizeivertreter sagte Journalisten, der Zusammenhang liege aber nahe. Der Staatsschutz habe Ermittlungen aufgenommen.

Unbekannte hatten nach ersten Erkenntnissen der Polizei von einem Hinterhof aus Steine und einen Brandsatz in das Archiv der Zeitung geworfen. Einige Akten verbrannten, Menschen kamen nicht zu Schaden. Zwei junge Männer, die sich im Umfeld verdächtig verhalten hätten, seien festgenommen worden, erklärte die Polizeisprecherin. Nähere Angaben zu den Festgenommenen machte sie zunächst nicht.

Zahlreiche Menschen - auch aus dem Ausland - bekundeten via Facebook und Twitter ihre Solidarität mit der Zeitung. So twitterte etwa der SPD-Bundestagsabgeordnete Johannes Kahrs: "was für eine schandtat! vielen dank an die mopo für ihre klare haltung!jetzt zusammenstehen!gemeinsam sind wir stark!" Die Hamburger Grünen-Chefin Katharina Fegebank schrieb: "Was ist bloß mit der Welt los? Brandanschlag auf @mopo. Kann es nicht glauben. Bleibt stark!" Die Zeitung selbst dankte im Internet den Menschen für ihre "Rückendeckung".

Im Laufe des Tages will die Chefredaktion eine Stellungnahme abgeben. Aus dem SPD-Senat hieß es, man warte zunächst die Ermittlungen ab. Im Hinterhof des Verlagsgeländes liegt ein großer Haufen verkohlter Akten und Zeitungsausgaben. Ein Glaser hat die zerstörte Scheibe zugeklebt. An der Vorderseite ist von den Spuren des Anschlags hingegen nichts zu sehen.

Quelle: ntv.de, nsc/dpa

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