Panorama

Entschädigung für leidvolle Jahre DDR-Heimkinder erhalten Hilfe

Der ehemalige Insasse Ralf Weber besucht den Dunkelzellentrakt des ehemaligen Geschlossenen Jugendwerkhofes Torgau.

Der ehemalige Insasse Ralf Weber besucht den Dunkelzellentrakt des ehemaligen Geschlossenen Jugendwerkhofes Torgau.

(Foto: picture alliance / dpa)

In DDR-Spezialheimen und Jugendwerkhöfen waren tausende Kinder willkürlicher Gewalt und sexuellem Missbrauch ausgesetzt. Jetzt legen die ostdeutschen Länder und der Bund einen Hilfsfonds auf, um das Leid der immer noch traumatisierten Menschen zu lindern. Ein Fond für Kinder aus den westlichen Bundesländern existiert bereits.

Mit einem 40 Millionen Euro umfassenden Hilfsfonds wollen die ostdeutschen Länder und der Bund ehemalige DDR-Heimkinder entschädigen. Die Kinder und Jugendlichen seien in den Spezialheimen und Jugendwerkhöfen Gewalt und sexuellem Missbrauch ausgesetzt gewesen, sagte Thüringens Sozialministerin Heike Taubert (SPD) in Erfurt.

Mit dem Hilfsfonds sollen gesundheitliche und rentenrechtliche Spätfolgen abgemildert werden. Auf Initiative von Thüringen wurde ein Bericht zur "Aufarbeitung der Heimerziehung in der DDR" erarbeitet, der am kommenden Montag in Berlin vorgestellt werden soll.

Angestrebt werde, dass Bund und Länder den Fonds je zur Hälfte füllen, sagte Taubert. Thüringen zahle 3,26 Millionen Euro ein. Der Hilfsfonds sei zunächst auf die Dauer von fünf Jahren angelegt und solle im Juli dieses Jahres aufgelegt werden.

Für die wurde bereits ein 120 Millionen Euro umfassender Fonds eingerichtet – für Betroffene, die zwischen 1949 bis 1975 in Kinderheimen unter Psychoterror, Zwangsarbeit und körperlichen Misshandlungen litten.

Quelle: ntv.de, dpa

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