"Irma" wird immer stärker Der Karibik droht ein Katastrophensturm
05.09.2017, 14:32 Uhr
Laut NHC erreichte "Irma" am Vormittag Windgeschwindigkeiten von 240 Stundenkilometern.
(Foto: AP)
Die Meteorologen stufen Hurrikan "Irma" auf die höchste Sturmkategorie hoch. Mehrere Karibikinseln bereiten sich auf massive Schäden vor. Experten rechnen mit Zerstörungen wie beim jüngsten Hurrikan "Harvey". Auch die US-Küste ist gefährdet.
Sturm "Irma" hat auf seinem Weg in die Karibik und die USA weiter an Kraft gewonnen. Das Nationale Hurrikanzentrum (NHC) der USA in Miami stufte ihn auf die höchste Kategorie 5 der Hurrikan-Skala und damit als "extrem gefährlich" ein. Er ist damit noch stärker als der Wirbelsturm "Harvey", der Ende August die US-Bundesstaaten Texas und Louisiana heimsuchte.
Der Hurrikan steuerte am Vormittag mit Windgeschwindigkeiten von 240 Stundenkilometern auf die Karibik zu und könnte nach Vorhersagen am Dienstagabend oder Mittwoch (Ortszeit) über Teile der Kleinen Antillen hinwegfegen.
Das Hurrikanzentrum wies ausdrücklich darauf hin, dass es noch zu früh für eine sichere Vorhersage sei, ob und wo "Irma" das US-Festland erreichen wird. Gleichwohl wurde für Florida vorsorglich der Ausnahmezustand erklärt. Am Wochenende könnte der Sturm die Küste erreichen, wenn er nicht vorher wieder aufs offene Meer abdreht. Auf seinem Zug bedroht der Sturm Puerto Rico, die Dominikanische Republik, Kuba, Haiti und die Bahamas.
Puerto Rico rechnet mit dem Schlimmsten
Laut NHC könnte "Irma" auf seinem Durchzug einen Anstieg des Meeres um drei Meter, Starkregen und "große zerstörerische Wellen" auslösen. Puerto Rico rüstete sich bereits für eine Katastrophe: Der Gouverneur des US-Außengebietes, Ricardo Rossello Nevares, mobilisierte die Nationalgarde und kündigte die Einrichtung von Notunterkünften für 62.000 Menschen an. Ein mit einem Feldkrankenhaus ausgestatteter US-Flugzeugträger wurde vorsorglich in die Region geschickt.
Die Hauptstadt San Juan im Norden der Insel ordnete für 900 Beamte - darunter Polizisten, medizinisches Personal und Sozialarbeiter - Sonderschichten an. Die Schulen blieben am Dienstag geschlossen. Bürgermeisterin Carmen Yulín Cruz Soto warnte, selbst wenn "Irma" Puerto Rico nicht direkt treffen wird, könnten heftiger Regen und Überschwemmungen in seinem Gefolge schwere Schäden anrichten.
Mindestens 42 Tote durch "Harvey"
Auch der Gouverneur von Florida, Rick Scott, rief vorsorglich den Notstand aus, um gewappnet zu sein, sollte "Irma" tatsächlich Ende der Woche seinen Bundesstaat erreichen.
Die Antilleninseln Saint-Martin und Saint-Barthélémy, zwei französische Überseegebiete, verschoben am Montag den Schulbeginn, auf Guadeloupe blieben die Schulen Dienstag und Mittwoch geschlossen. Auch die Behörden sollten Mittwoch geschlossen bleiben.
Erst am 25. August war der Hurrikan "Harvey" auf die texanische Küste getroffen und hatte weite Gebiete unter Wasser gesetzt. Mindestens 42 Menschen starben. Gouverneur Greg Abbott schätzte die Schäden auf bis zu 180 Milliarden Dollar.
Quelle: ntv.de, dsi/shu/dpa