Studie zur Online-Nutzung Deutsche täglich über zwei Stunden im Netz
11.10.2017, 12:43 Uhr
Alleine mit dem Schreiben und Lesen von Nachrichten verbringen junge Deutsche im Schnitt mehr als eineinhalb Stunden online.
(Foto: picture alliance / Yui Mok/PA Wi)
Die Deutschen verbringen immer mehr Zeit online: So ist die durchschnittliche tägliche Nutzungsdauer im vergangenen Jahr um 21 Minuten gestiegen. Und: Mittlerweile kommen nur noch wenige Menschen nicht mit dem Internet in Kontakt.
Neun von zehn Deutschen gehen einer Studie zufolge mittlerweile regelmäßig oder gelegentlich ins Internet. Nach einer Untersuchung im Auftrag von ARD und ZDF ist die Zahl der Onlinenutzer im Vergleich zum Vorjahr um 4,4 Millionen auf rund 62,4 Millionen Menschen gestiegen. Das entspricht einem Bevölkerungsanteil von 89,8 Prozent. Täglich seien rund 50,2 Millionen Menschen online, heißt es in der Studie.
Der Zuwachs sei unter anderem auch auf eine geänderte Abfrage zurückzuführen, schränken die Autoren der Studie ein. So wurden bisher bei der Datenerhebung Nutzer nicht hinzugerechnet, die ausschließlich Chat-Dienste wie Whatsapp verwenden.
Zugenommen habe gegenüber dem vorigen Jahr auch die durchschnittliche tägliche Nutzungsdauer, heißt es. Sie stieg um 21 auf 149 Minuten. Männer seien gut zwei Stunden online (2:05 Stunden), Frauen fast drei Stunden (2:55). Die Gruppe der 14- bis 29-Jährigen verbringt der Studie zufolge mehr als viereinhalb Stunden am Tag im Netz (4:34). Bei älteren zwischen 50 und 69 Jahren beträgt die tägliche Verweildauer nur etwas mehr als anderthalb Stunden.
Für die individuelle Kommunikation wie das Austauschen von SMS- oder Whatsapp-Nachrichten sind Männer und Frauen täglich gleich lang online, nämlich 59 Minuten. Auch hier gilt: Die Jungen zwischen 14 und 29 (1:42 Stunden) sind deutlich aktiver als die älteren zwischen 50 und 69 (0:40).
Videodienste sind große Gewinner
Insgesamt leicht rückläufig ist der Studie zufolge die Nachfrage nach Videos im Internet. 53 Prozent der Befragten gaben an, mindestens einmal pro Woche Bewegtbild anzuschauen (Vorjahr: 56 Prozent). Große Gewinner seien die kostenpflichtigen Video-Streamingdienste wie Netflix oder Amazone Prime, die ihre Reichweite von 12 auf 23 Prozent fast verdoppelt hätten.
Deutlich gefragter als im Vorjahr seien Audioangebote, was vor allem auf eine ebenfalls stärkere Nutzung der Streamingdienste zurückzuführen sei. Die Reichweiten von Fernseh- und Radiosendungen im Internet - live oder zeitversetzt - seien stabil geblieben.
Für die Studie wurden vom 6. März bis 13. April rund 2000 Personen ab 14 Jahren befragt. Die Untersuchung gilt als repräsentativ und wird inzwischen seit 20 Jahren regelmäßig vorgenommen.
Quelle: ntv.de, jog/dpa