Panorama

Zwölf Verletzte Drei Tote bei Brand in Reutlinger Pflegeheim

00:00
Diese Audioversion wurde künstlich generiert. Mehr Infos | Feedback senden
Die Ursache des Feuers ist noch unklar.

Die Ursache des Feuers ist noch unklar.

(Foto: picture alliance/dpa/tv7news.de)

Am Abend bricht in Reutlingen in einer Einrichtung für Menschen mit psychischen Erkrankungen ein Feuer aus. Polizei und Feuerwehr rücken mit einem Großaufgebot an. Am Ende zählen die Einsatzkräfte drei Tote und zwölf Verletzte.

Binnen sechs Minuten ist die Feuerwehr an der Einsatzstelle - aber drei Menschen kann sie nicht mehr retten. Sie sterben am Abend in einer Pflegeeinrichtung für psychisch Kranke in Reutlingen (Baden-Württemberg). Bisherigen Erkenntnissen zufolge seien sie durch Rauchgasvergiftung ums Leben gekommen, berichtet der leitende Notarzt Jörg-Uwe Renz am späten Abend. Und: Zwei weitere Menschen schwebten zunächst in Lebensgefahr, als sie aus dem Gebäude gerettet wurden. Insgesamt zwölf Menschen seien durch das Feuer verletzt worden, teilte eine Polizeisprecherin am Morgen mit.

"Es ist ein schwarzer Abend für Reutlingen", sagte Oberbürgermeister Thomas Keck bei einer Pressekonferenz am Unglücksort. Der Geschäftsführer der Einrichtung, Gerhard Längle, ergänzte: "Es ist schlichtweg eine Katastrophe."

"Es war eine enorme psychische Belastung"

Das Feuer brach nach Angaben des Einsatzleiters der Feuerwehr in einem Wohnbereich im 1. Obergeschoss aus - und war auf ein Patientenzimmer begrenzt. "Es war eine enorme psychische Belastung auch für die Trupps, die da drin waren. Wir haben unsere psychologische Nachsorge alarmiert", sagte Martin Reicherter. In dem sozialpsychiatrischen Fachpflegeheim leben Menschen mit psychischen Erkrankungen und gleichzeitigem pflegerischen Bedarf. In der Beschreibung des Heimbetreibers auf seiner Internetseite heißt es, es gebe 38 Bewohner und Bewohnerinnen in Gruppen zu je acht Personen, die in sechs Einzelappartements leben.

"Beim Erreichen der Gebäudetür saß bereits eine Person mit rußgeschwärztem Gesicht draußen und wurde vom Personal betreut", berichtete Reicherter über den Einsatzbeginn. "Es wurde gesagt: 'Im 1. Obergeschoss brennt's, es sind noch fünf Kinder drin!'" Der Ärztliche Leiter der Einrichtung sagt, es handle sich um eine Einrichtung der Eingliederungshilfe für psychisch kranke Menschen, die mindestens 50 Jahre alt sind. Sie leben längerfristig dort.

Brandursache noch unklar

Der Feuerwehreinsatzleiter schildert weiter: "Wir haben dann nach und nach mehr Trupps reingeschickt. Das Feuer war aber eigentlich so gut wie aus." In dem Raum, in dem es gebrannt hat, sei der Kalk, der Putz von den Decken abgeplatzt bis herunter auf den Fußboden. Dies deute darauf hin, dass eine enorme Hitze herrschte. Der gesamte Wohnbereich mit mehreren Zimmern sei stark verrußt. Während des Einsatzes habe sich an einem Fenster jemand bemerkbar gemacht. "Die Person befand sich aber in einem sicheren Bereich und wurde dort betreut", so Reicherter.

Der Rettungsdienst kümmerte sich um elf Patienten, die "keine Verletzungen aufwiesen", sagte der Leitende Notarzt. Sicherheitshalber seien sie aber in die zentrale Notaufnahme gebracht worden, wo sie nochmals untersucht werden sollen - "damit keine Rauchgasvergiftung übersehen wird", wie der Mediziner sagte. Die Brandursache wird noch ermittelt. "Da stehen wir noch am Anfang", sagte ein Polizeisprecher am Abend. Auch zur Identität der drei ums Leben gekommenen Menschen gibt es noch keine Angaben.

Quelle: ntv.de, jpe/dpa

Social Networks
Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen