Quadrocopter betrunken gesteuert Drohnen-Pilot arbeitet für Geheimdienst
28.01.2015, 09:43 Uhr
Ferngesteuerte Fluggeräte dieser Art kann man in vielen Elektrogeschäften günstig erwerben.
(Foto: Reuters)
Mit dem Drohnen-Absturz auf dem Gelände des Weißen Hauses sorgt der Secret Service erneut für einen Sicherheits-Skandal in Washington. Jetzt erfährt man ein pikantes Detail zum Besitzer des Fluggeräts: Er ist selbst Angestellter im Geheimdienst.
Ein betrunkener Angestellter der US-Geheimdienste hat die kleine Drohne gesteuert, die vergangenen Montag auf den Rasen des Weißen Hauses in Washington stürzte. Der Mann arbeite für die Nationale Agentur für geografische Aufklärung, berichtete die Zeitung "Washington Post". Die National Geospatial Intelligence Agency (NGA) sammelt Daten, die für Belange der nationalen Sicherheit, Militäreinsätze und humanitäre Hilfen genutzt werden. Der Mann habe in seiner Tätigkeit nichts mit Drohnen zu tun, zitierte das Blatt die Agentur.
Der Betrunkene habe den kleinen Hubschrauber nachts gestartet und sich bei Freunden besorgt geäußert, als dieser verloren ging, berichtete die "New York Times". Als er am nächsten Morgen hörte, dass sie am Weißen Haus gelandet sei, habe er seinen Arbeitgeber in Kenntnis gesetzt. Man nehme den Vorfall "sehr ernst". Es ist laut Medienberichten das erste Mal, dass ein solches Fluggerät auf das Gelände des Weißen Hauses gelangte.
Für Drohnen, die mittlerweile jeder in Elektrogeschäften günstig kaufen könne, gebe es bislang keine Regulierung, sagte Obama dem Nachrichtensender CNN in einem Interview nach dem Vorfall. Daher habe er seine Regierung angewiesen, über ein Regelwerk nachzudenken, "das sicherstellt, dass diese Dinger nicht gefährlich sind und nicht die Privatsphäre der Leute verletzen".
Ferngesteuerte Fluggeräte dieser Art sind schon ab 100 Dollar erhältlich. In letzter Zeit hatte es wiederholt Sicherheitspannen am Weißen Haus gegeben. Zuletzt musste Secret-Service-Chefin Julia Pierson wegen eines Vorfalls zurücktreten.
Quelle: ntv.de, lda/dpa/AFP