Drohne über Washington Quadrocopter-Besitzer meldet sich
27.01.2015, 08:50 Uhr
Wie die Drohne auf das Gelände des Weißen Hauses kam, ist noch unklar.
(Foto: AP)
Aufregung in Washington: Sicherheitsbeamte melden den Fund einer Drohne am Weißen Haus. Nach einer Untersuchung stellt sich heraus: Es ist ein Hobby-Flugobjekt. Die Gefahr ist also gebannt - der Secret Service dafür wieder in der Kritik.
Eine Hobby-Drohne hat am Weißen Haus in Washington einen Sicherheitsalarm ausgelöst. Die Drohne soll einem Angestellten der Regierung gehört haben. Nach dessen eigenen Angaben, will er die Kontrolle über das Fluggerät verloren haben. Der Mann, der nicht im Weißen Haus arbeite, kooperiere bei der Aufklärung des Vorfalls, meldete die Zeitung "USA Today" unter Verweis auf die Polizei. Der Secret Service leitete eine Untersuchung ein.
Präsident Barack Obama und seine Frau Michelle halten sich derzeit zu einem Staatsbesuch in Indien auf, die Präsidententöchter Malia und Sasha sind aber in der US-Hauptstadt.
Laut Secret Service handelte es sich bei der Drohne um einen sogenannten Quadrocopter mit einem Durchmesser von rund 60 Zentimetern. Diese ferngesteuerten Fluggeräte schwirren mit mehreren Rotoren durch die Luft, einige Modelle können Geschwindigkeiten von 70 Kilometern pro Stunde erreichen. Hobby-Piloten nutzen die Flugobjekte, um mit der eingebauten Videokamera Aufnahmen aus der Vogelperspektive zu machen. Drohnen dieser Art sind in Geschäften schon ab 100 Dollar zu kaufen.
Fliegen von Drohne ist verboten
Über Washington ist das Fliegen von Drohnen und Modellflugzeugen aus Sicherheitsgründen streng verboten. Den Angaben zufolge bemerkte ein Beamter des Secret Service in der Nacht den Quadrocopter, der in sehr niedriger Höhe über das Gelände des Weißen Haus geflogen und an der südöstlichen Seite des Grundstücks abgestürzt sei. Daraufhin wurde die Präsidentenresidenz vorübergehend abgeriegelt.
Secret Service in der Kritik
In den vergangenen Jahren hatten Sicherheitspannen am Weißen Haus immer wieder für Aufregung gesorgt. Im September hatte ein mit einem Messer bewaffneter Mann die Absperrung am Präsidentensitz überwunden und war durch den Haupteingang in das Gebäude gestürmt. Obama und seine Familie hatten das Weiße Haus kurz zuvor verlassen. Die Secret-Service-Chefin Julia Pierson musste wegen des Vorfalls zurücktreten.
Im November 2011 hatte ein offenbar geistig verwirrter Mann Schüsse auf das Weiße Haus abgefeuert. Bei dem Vorfall wurde niemand verletzt. Der Schütze bezeichnete sich als "moderner Jesus", der auf einer "göttlichen Mission" sei, um den "Teufel" Obama zu beseitigen. Ende März vergangenen Jahres wurde er zu 25 Jahren Haft verurteilt.
Quelle: ntv.de, hla/dpa