Panorama

"Wollen nur ihr Leben genießen" Egoistische Urlauber machen Papst traurig

Papst Franziskus kritisiert Urlaubsreisen während der Corona-Pandemie.

Papst Franziskus kritisiert Urlaubsreisen während der Corona-Pandemie.

(Foto: REUTERS)

Urlauber, die verreisen, um den Corona-Beschränkungen in ihren Heimatländern zu entgehen, sorgen bei Papst Franziskus für Bestürzung. Der Pontifex findet deutliche Worte.

Papst Franziskus hat dazu aufgerufen, in der Corona-Krise nicht zuerst an die nächste eigene Urlaubsreise zu denken. Stattdessen sollten die Menschen das Jahr 2021 nutzen, um sich verstärkt für die Schwächsten in der Gesellschaft einzusetzen. Das sagte das katholische Kirchenoberhaupt im Anschluss an sein Mittagsgebet. Der 84-jährige Papst sprach das Angelus-Gebet aus Gründen des Corona-Schutzes nicht vor Pilgern, sondern in der Bibliothek des Apostolischen Palastes im Vatikan.

Er habe Medienberichte aus einem Land gelesen, er wisse nicht mehr aus welchem, da seien Menschen mit "mehr als 40 Flugzeugen rausgeflogen, um dem Lockdown zu entkommen und einen schönen Urlaub zu haben", sagte er. "Aber diese Menschen, die gute Menschen sind, haben nicht an die Daheimgebliebenen gedacht, an die wirtschaftlichen Probleme so vieler Menschen, die der Lockdown niedergeworfen hat, an die Kranken? Sie nehmen einfach Urlaub und wollen nur ihr Leben genießen." Das habe ihn sehr traurig gemacht. Man wisse nicht, was 2021 bringe, sagte der Papst. "Aber wir alle können uns ein bisschen mehr bemühen, aufeinander aufzupassen."

Kurz vor Weihnachten hatte die Infektion von zwei Kardinälen mit dem Coronavirus Besorgnis um den Gesundheitszustand des Papstes ausgelöst. Franziskus gilt aufgrund seines hohen Alters und einer früheren Lungenoperation als Risikopatient, dennoch ist er selten mit einer Mund-Nasen-Bedeckung zu sehen. Ob und wann der Papst sich einer Corona-Impfung unterziehen werde, hat der Vatikan bisher nicht bekannt gegeben.

Ende Dezember hatte der Vatikan in einem 20-Punkte-Papier Pläne und Vorschläge für den weltweiten Ablauf der Corona-Impfkampagnen veröffentlicht. Das Dokument führte außerdem sechs Richtlinien für die von Papst Franziskus gegründete Covid-19-Kommission auf. Die Kirche will danach ihre Stimme nutzen, um weltweit vor allem für die Verletzlichen die "Qualität an Impfstoffen und Behandlungen" sicherzustellen.

Quelle: ntv.de, ter/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen