Panorama

Ermittlungen in Wallenfels Ermittler fanden sieben Babyleichen

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Die Gemeinde Wallenfels steht unter Schock: Mitten in der oberfränkischen Idylle werden Säuglingsleichen gefunden. Nach ersten Erkenntnissen sind es sieben tote Babys. Die Polizei sucht nach einer 45-jährigen Frau.

Insgesamt sieben Babyleichen hat die Polizei im oberfränkischen Wallenfels gefunden. Das gaben die Ermittler bekannt. Wie lange sie bereits tot sind, wurde nicht mitgeteilt. Die sterblichen Überreste der Säuglinge waren am Donnerstagnachmittag bei einem Notarzteinsatz in dem Anwesen im Landkreis Kronach gefunden und am Abend abtransportiert worden.

Im Norden Bayerns: Wallenfels im Landkreis Kronach.

Im Norden Bayerns: Wallenfels im Landkreis Kronach.

(Foto: n-tv.de / stepmap.de)

Die Babys werden seit dem Morgen obduziert, sagte ein Sprecher des Polizeipräsidiums Oberfranken. Laut Polizei ist ein Ergebnis allerdings nicht vor Anfang kommender Woche zu erwarten. Einer Polizeisprecherin zufolge seien die Leichen in einem "schlechten Zustand". Die Untersuchungen der Rechtsmediziner sollen Aufschluss darüber geben, wie lange die Kinder bereits tot sind, welches Geschlecht sie haben und woran sie gestorben sind. "Unter Umständen kommen auch noch andere Objekte dazu", so die Sprecherin.

Nach Angaben der n-tv-Reporterin vor Ort hat die Polizei die Ex-Frau des Hausbesitzers im Visier. Ob sie als dringend tatverdächtig gilt, wollte die Polizeisprecherin zunächst nicht sagen. "Nach ihr wird zumindest gesucht als mögliche Mutter der Kinder." Sie konnte bislang jedoch noch nicht angetroffen und befragt werden. Die Polizei hielt sich zu den persönlichen Details der Frau bedeckt. Zuvor hatten mehrere Medien über das möglicherweise heikle familiäre Umfeld berichtet.

Klar ist mittlerweile, dass der Notarzt explizit wegen der Babyleichen und nicht wegen eines anderen Notfalles gerufen wurde. Kripo und Staatsanwaltschaft Coburg haben direkt nach dem grausigen Fund mit ihren Ermittlungen begonnen. Die Polizei war am Vormittag noch mit der Spurensicherung in dem Haus beschäftigt. Im Zuge der großangelegten Ermittlungen wurde von der Kripo die Ermittlungsgruppe "Schlossberg" gebildet.

Es geschieht immer wieder

Bei dem Fund dürfte es sich um einen der schlimmsten Fälle dieser Art in den vergangenen Jahren in Deutschland handeln. Allerdings machte nur einen Tag zuvor ein Mann im ebenfalls bayerischen Landshut einen schrecklichen Fund: Er entdeckte im Kofferraum des Autos seiner Tochter eine Babyleiche in einem Plastiksack. Die Ermittler gehen davon aus, dass die 22-Jährige ihre Schwangerschaft verheimlicht und den Säugling nach der Geburt getötet hat.

Im Mai stand eine Frau in Siegen (Nordrhein-Westfalen) vor Gericht, sie war die Mutter zweier toter Säuglinge, die in Kühltruhen entdeckt worden waren. Sie wurde zu drei Jahren und acht Monaten Haft verurteilt.  In Bad Alexandersbad in Oberfranken waren im Oktober 2013 zufällig bei Bauarbeiten zwei Babyleichen gefunden worden, die Mutter soll sie in den 1980er Jahren geboren, aber nicht versorgt haben. Das Landgericht Hof sprach sie vor fast genau einem Jahr frei: Mord sei ihr nicht mehr nachzuweisen - und Totschlag sei bereits verjährt.

Quelle: ntv.de, sba/dpa

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