Gewalt und Drogendelikte Frankfurter Hells Angels verboten
30.09.2011, 10:04 Uhr
(Foto: picture alliance / dpa)
Hessens Innenminister Rhein lässt zwei Frankfurter Rockerklubs verbieten. Viele Mitglieder seien wegen "Gewalt-, Drogen- oder Waffendelikten polizeibekannt". Der Chef der Deutschen Polizeigewerkschaft, Wendt, spricht bei n-tv von einem "richtigen Schritt" und fordert: "Die gehören überall verboten."
Hessens Innenminister Boris Rhein (CDU) hat zwei Frankfurter Rockerklubs verboten. Die beiden Gruppen der , "Westend" und "Frankfurt", verstießen gegen Strafgesetze, teilte das Innenministerium in Wiesbaden mit.
"Sie bestehen keineswegs nur aus harmlosen Motorradfahrern, viele Mitglieder sind wegen Gewalt-, Drogen- oder Waffendelikten polizeibekannt." In der Nacht war in Frankfurt erneut ein Klubhaus der Rockergruppe Hells Angels durchsucht worden.
Wendt fordert generelles Verbot
Der Vorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG), Rainer Wendt, nannte das Verbot einen "richtigen Schritt". "Wir müssen jetzt daran gehen, diesen Verfolgungsdruck, diesen Kontrolldruck auf die Rockerbanden aufrechtzuerhalten", sagte er bei n-tv.
Wendt warnte zugleich davor, dass es durch Verbote in einigen Bundesländern zu "Ausgleichsbewegungen" komme und die Rocker in anderen Bundesländern oder im Untergrund aktiv würden. Das "Kleinklein in den Bundesländern" müsse aufhören. "Der Bundesgesetzgeber muss jetzt hier tätig werden. Es macht überhaupt keinen Unterschied, ob in Berlin, Hannover, Hamburg oder eben in Wiesbaden oder in Frankfurt Rockerbanden ihr Unwesen treiben. Die gehören überall verboten."
Seit einiger Zeit wird diskutiert, ob die Rockerbanden bundesweit verboten werden können. Die Entscheidung aus Hessen könnte Signalwirkung haben. Die Mitglieder der Hells Angels werden mit kriminellen Aktivitäten wie Prostitution und Drogenhandel sowie der gewalttätigen Türsteherszene in Verbindung gebracht. Immer wieder liefern sie sich auch gewalttätige Kämpfe mit anderen Banden.
Durchsuchungen in Berlin
Erst in der vergangenen Woche hatte die ein Klubhaus der Hells Angels gestürmt. Drei Rocker wurden dabei nach Polizeiangaben leicht verletzt. "Die Personen, die wir hier angetroffen haben, sollen wissen, dass sie im Fokus der Polizei stehen", sagte ein Polizeisprecher.
Quelle: ntv.de, ghö/AFP/dpa