Panorama

Fehler in niederländischer Klinik? Frauen wohl mit fremdem Sperma befruchtet

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Viele Paare mit unerfülltem Kinderwunsch lassen sich künstlich befruchten. In einer Fruchtbarkeitsklinik in den Niederlanden unterläuft Ärzten dabei möglicherweise jedoch ein Fehler. Sie nehmen das falsche Sperma für die Befruchtung.

In einer niederländischen Fruchtbarkeitsklinik sind möglicherweise mehrere Frauen irrtümlich mit dem Sperma eines falschen Mannes künstlich befruchtet worden. Wegen eines "Verfahrensfehlers" könnte das Sperma dieses Mannes im In-Vitro-Verfahren mit den Eizellen von 26 Frauen zusammengeführt worden sein, die eigentlich mit ihrem eigenen Partner ein Kind zeugen wollten, erklärte die Universitätsklinik in Utrecht.

Etwa 26 Kinder könnten aufgrund eines Fehlers denselben Vater haben.

Etwa 26 Kinder könnten aufgrund eines Fehlers denselben Vater haben.

(Foto: picture alliance / dpa)

"Es besteht die Möglichkeit, dass Eizellen mit Sperma befruchtet wurden, das nicht von dem beabsichtigten Vater stammt", hieß es in einer Erklärung. Von dem "Verfahrensfehler" sind den Angaben zufolge auch eingefrorene Embryos betroffen. Die Paare seien informiert worden. Die betroffenen Paare seien informiert worden, eine Untersuchung solle so schnell wie möglich Klarheit schaffen.

Den Angaben zufolge wurde die Hälfte der möglicherweise falsch behandelten Frauen schwanger, einige hätten ihr Kind bereits zur Welt gebracht. Sollte sich der Verdacht bestätigen, wäre der biologische Vater dieser Kinder nicht wie von den Paaren gewünscht der Partner der Mutter, sondern ein anderer Mann.

Beim In-Vitro-Verfahren werden der Mutter Eizellen entnommen, die dann im Labor mit dem Sperma des Vaters befruchtet werden und zurück in die Eierstöcke der Mutter gesetzt werden. Verwechslungen des Spermas sind dabei selten, aber sie kommen vor. In dem Labor der Klinik wurde von April 2015 bis November 2016 ein verkehrtes Instrument benutzt, in dem sich möglicherweise noch Reste von Samenzellen eines anderen Mannes befanden.

Quelle: ntv.de, lsc/AFP/dpa

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