Panorama

"Omen für Schotten-Wahl?" Frittiertes Huhn schlägt in England Wellen

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In Großbritannien, nein - in England liegen die Nerven kurz vor dem Referendum der Schotten offensichtlich blank. Nun sorgt auch noch ein frittiertes Stück Huhn für Aufregung: Der Finder sieht in dessen ganz spezieller Form ein böses Omen.

Man sollte nicht zu viel in sein Essen hineininterpretieren, möchte man einem 55-jährigen Engländer sagen. Der sieht die Sache aber anders: Nach einer Einkehr bei einer Filiale des Fast-Food-Restaurants Kentucky Fried Chicken machte Terry O'Neil eine aus seiner Sicht erschreckende Entdeckung, wie der "Mirror" berichtet. O'Neil, der aus dem tiefsten Südengland stammt, schildert den Fall wie folgt: Nachdem er sich eine große Portion frittierter Hühnchen-Filets geordert hatte, fiel im sofort ein Stück ins Auge, das von seiner Form her anscheinend Großbritannien glich.

"Ich nahm das Stück heraus und dachte, es sieht aus wie eine Karte von Großbritannien. Dann aber wurde mir klar, dass Schottland fehlt", berichtet der Familienvater, der zu diesem Zeitpunkt mit seiner Frau und seinen drei Kindern in East Sussex Urlaub machte. Er war geschockt: Dass dies ein böses Omen für das Referendum am Donnerstag sein könnte, möchte O'Neil nichts ausschließen.

Das Ereignis und der dazu gehörige Medienbericht könnte durchaus als Banalität abgetan werden - wenn er nicht so hohe Wellen geschlagen hätte. Erst am Dienstagabend online veröffentlicht, wurde die Geschichte bereits mehr als 14.000 Mal über soziale Netzwerke weiter verbreitet.

"Die Menschen sind desillusioniert"

Auf Twitter sind die Reaktionen geteilt: Neben genereller Kritik an der journalistischen Qualität des "Mirror"-Beitrages schalten sich schließlich auch Gegner und Befürworter der schottischen Unabhängigkeit in die "Debatte" über das mögliche Hühner-Omen ein. Zwar sind ihre Kommentare eher launiger Natur - ihre Profilbilder jedoch, die entweder ein "No" - für Gegner der Unabhängigkeit - oder ein "Yes" zeigen, verdeutlichen die unterschiedlichen Standpunkte.

Für Terry O'Neil, den geschockten Finder des Hühnchen-Stückes jedenfalls wäre eine schottische Unabhängigkeit sehr bedauerlich: "Womöglich gibt es dann nie wieder eine Labour-Regierung", sagte O'Neil. Hintergrund: Der Großraum um Schottlands Metropole Glasgow war bei der jüngsten Unterhaus-Wahl eine der Hochburgen der sozialdemokratischen Labour-Partei. Aber der Brite könne die Schotten auch verstehen: "Die Menschen sind einfach desillusioniert von der Politik in London."

Quelle: ntv.de, kst

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