Panorama

Tragisches Unglück auf der Autobahn Fünfjähriger stirbt bei Busunfall

Der verunglückte Bus.

Der verunglückte Bus.

(Foto: dpa)

Schreckliche Szenen auf der A4 bei Erfurt: Auf der Heimfahrt ins Erzgebirge kommt ein Reisebus mit einer Schülergruppe an Bord von der Autobahn ab und stürzt um. Für den jüngsten Reisenden, den Sohn einer Lehrerin, kommt jede Hilfe zu spät.

Bei einem schweren Busunglück in Thüringen ist ein fünfjähriger Junge ums Leben gekommen. "Es gab 25 Schwerverletzte und 40 Leichtverletzte, darunter auch der Busfahrer", sagte eine Sprecherin der Polizei am frühen Samstagmorgen. Bis in die Abendstunden war von 15 Schwerverletzten und 49 Leichtverletzten die Rede gewesen.

Ein mit insgesamt 65 Menschen besetzter Reisebus war am Nachmittag nach einem Überholmanöver aus bislang ungeklärter Ursache von der Fahrbahn abgekommen und an einer Böschung umgestürzt. Das in Österreich zugelassene Fahrzeug war auf der A4 in Fahrtrichtung Dresden unterwegs, als das Unglück geschah. Ob der Unfall auf einen Defekt am Bus oder auf einen Fahrfehler zurückgeht, blieb zunächst noch vollkommen unklar. Die Polizei erhofft sich dazu nähere Erkenntnisse von einem Sachverständigen sowie von den Aussagen von Zeugen.

An Bord des Reisebusses befanden sich nach Informationen von n-tv Korrespondent Benjamin Geese neben dem getöteten Jungen und den 59 Jugendlichen der Busfahrer und vier weitere erwachsene Begleitpersonen. Dabei handelte es sich um eine Reisegruppe der Evangelischen Schulgemeinschaft Erzgebirge, wie deren Leiter Holger Schieck bestätigte. Bei dem Toten handele es sich um den Sohn einer Lehrerin.

Die Schüler stammen aus der sächsischen Erzgebirgsstadt Annaberg-Buchholz und waren auf dem Rückweg von einer Sprachreise nach Großbritannien. Die betroffene Schule richtete nach Angaben Schiecks einen Krisenstab ein. Einige Eltern seien zunächst in der Schule betreut worden. "Andere haben sich auf den Weg nach Erfurt gemacht." Die leichter verletzten Kinder wurden dort in der Rettungswache der Feuerwehr betreut.

Rettungshubschrauber im Einsatz

Alle Insassen erlitten bei dem Unfall Verletzungen, die meisten allerdings nur leichtere Blessuren. Zwei der Schwerverletzten mussten allerdings mit Rettungshubschraubern in Kliniken gebracht werden. Die übrigen schwerverletzten Jugendlichen kamen per Rettungswagen in Kliniken in Erfurt, Weimar und Jena.

Auf der A4 Richtung Dresden: Die Reisegruppe befand sich auf der Heimfahrt nach Annaberg-Buchholz.

Auf der A4 Richtung Dresden: Die Reisegruppe befand sich auf der Heimfahrt nach Annaberg-Buchholz.

(Foto: n-tv.de / stepmap.de)

Die Unfallstelle liegt zwischen der Ausfahrt Erfurt-Ost und der Anschlussstelle Vieselbach. Nach ersten Erkenntnissen überholte der Reisebus kurz vor dem Unglück noch einen Lastwagen und scherte dann wieder nach rechts ein. Dabei kam das Fahrzeug von der Fahrbahn ab, fuhr gegen eine Böschung und stürzte um.

Zur Ermittlung des Unfallhergangs schaltete die Polizei einen Sachverständigen ein. Der Experte habe noch am Nachmittag mit seiner Arbeit begonnen, um die Schäden an dem Reisebus sowie das Spurenbild an der Unfallstelle zu begutachten, sagte der Sprecher der Autobahnpolizei.

Der Busfahrer schweigt

Von der Expertise es Sachverständigen erhoffen sich die Ermittler Hinweise, ob es einen technischen Defekt am Fahrzeug gab oder der Unfall auf einen Fahrfehler zurückzuführen ist. Dazu will die Polizei auch noch Zeugen vernehmen. Der aus Österreich stammende Busfahrer schweigt bislang zum Unfallhergang.

An der Unfallstelle war über Stunden ein Großaufgebot an Helfern und Rettungskräften im Einsatz. Die Autobahn A4 in Richtung Dresden musste zeitweise komplett gesperrt werden. Thüringens Innenminister Holger Poppenhäger (SPD) eilte noch am Nachmittag aus der nahegelegenen Landeshauptstadt Thüringens an die Unfallstelle. "Mein Mitgefühl gilt den Eltern des getöteten Jungen und den Familien der Verletzten", sagte er. Sein sächsischer Amtskollege Markus Ulbig (CDU) zeigte sich ebenfalls "fassungslos und zutiefst betroffen".

Quelle: ntv.de, mmo/AFP/dpa

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