Panorama

13 Jahre Haft wegen Totschlags Gericht verurteilt Pooths Ex-Bodyguard

Jens H. hatte vor Gericht den Mord an seiner Frau gestanden.

Jens H. hatte vor Gericht den Mord an seiner Frau gestanden.

(Foto: dpa)

Als Leibwächter von Verona Pooth gilt er als professionell, doch privat kämpft Jens H. mit Drogen- und Geldproblemen, die zunehmend seine Ehe belasten. Nach einem Streit ermordet er seine Frau - und muss nun für lange Zeit ins Gefängnis.

Der früherer Fahrer und Bodyguard von Verona Pooth, Jens H., ist in Düsseldorf wegen Totschlags zu 13 Jahren Haft verurteilt worden. Der 39-Jährige hatte im Prozess vor dem Landgericht gestanden, seine Ehefrau im August 2015 nach einem Streit getötet zu haben. Er behauptete, dass es eine spontane Tat gewesen sei, juristisch gesehen ein Totschlag - kein heimtückischer Mord, wie es die Staatsanwaltschaft gesehen hatte. Beweise für Heimtücke, Habgier oder niedere Beweggründe sah das Gericht jedoch nicht.

Entertainerin Verona Pooth.

Entertainerin Verona Pooth.

(Foto: imago/Future Image)

Zwar habe er seiner Frau eine starke Dosis Schlafmittel verabreicht, aber nur, um den Ehekrach zu beenden, den es zuvor gegeben hatte, so H. vor Gericht. Er habe endlich seine Ruhe haben wollen. Die Idee, seine 49 Jahre alte Lebenspartnerin mit Kabelbindern zu erdrosseln, sei ihm spontan gekommen. Was er dann mit der Leiche angestellt habe, wisse er nicht mehr. Er sei drogenabhängig und depressiv, hatte der 39-Jährige gestanden. Auch am Tattag habe er Wodka und Kokain konsumiert.

Die 28 Jahre alte Tochter der Frau hatte die verstümmelte Leiche gefunden in der Badewanne gefunden. Sie berichtete im Prozess, ihre Mutter habe sich ständig mit ihrem Stiefvater wegen dessen Kokainkonsums und seiner Geldprobleme gestritten. Sechs Monate nach dem grausigen Fund gehe es ihr immer noch schlecht. Sie sei in Behandlung, sagte sie aus.

Pooth ahnte nichts vom Ehedrama

Laut Rechtsmedizin hatte Jens H. seiner Frau zehn Stiche in Bauch und Brust zugefügt sowie acht Finger mit einer Rosenschere abgeschnitten. In der Ehe habe es ständig Streit gegeben, berichtete die Tochter: "Unter Drogen ist der komplett aggressiv", sagte sie aus. Einmal habe ihr Stiefvater ihrer Mutter in den Bauch geboxt - und sich hinterher dafür entschuldigt. Als die Mutter am Tattag, dem 23. August 2015, nicht auf SMS reagierte, habe sie geahnt, dass etwas nicht stimmen konnte.

Von all dem bekommt Verona Pooth nichts mit: Nach Bekanntwerden der Vorwürfe zeigte sich die Moderatorin und Entertainerin entsetzt und überrascht. "Er war stets ein sehr freundlicher und zuvorkommender Fahrer und Bodyguard", sagte sie.

Quelle: ntv.de, jug/dpa

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