Panorama

Der "Protz-Bischof" scheitert knapp "GroKo" ist Wort des Jahres

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In den kommenden Tagen soll sie Realität werden - die Große Koalition. Schon jetzt ist ihre Abkürzung "GroKo" das Wort des Jahres. Ein Blick auf die Liste der anderen Top-Wörter ist wie ein kleiner Jahresrückblick.

Ein Demonstrant hält Ende November ein Schild in die Höhe - das "GroKo" war in politischen Kreisen ein geflügeltes Wort.

Ein Demonstrant hält Ende November ein Schild in die Höhe - das "GroKo" war in politischen Kreisen ein geflügeltes Wort.

(Foto: imago stock&people)

"GroKo" ist das Wort des Jahres 2013. Das gab die Gesellschaft für deutsche Sprache bekannt. Es steht für die in Berlin geplante Große Koalition aus Union und SPD. Es sei zudem eine interessante, sprachspielerische Wortbildung, sagte der Vorsitzende der Gesellschaft, Armin Burkhardt. Vergangenes Jahr hatten sich die Sprachwissenschaftler für "Rettungsroutine" entschieden.

Auf Platz zwei schaffte es der "Protz-Bischof" in Anspielung auf die Eskapaden um den Bischof von Limburg, Franz-Peter Tebartz-van Elst. Auf dem dritten Rang folgt "Armutseinwanderung". Die Akademie versucht mit der Liste der Top-Wörter in jedem Jahr eine Art sprachliche Chronik zu erstellen.

Mit "GroKo" hat es in diesem Jahr einen Begriff getroffen, die sich vor allem im Internet verbreitet hat. Viele Menschen nutzten sie auf Twitter oder Facebook, um etwas über die geplante Koalition zu äußern und zu diskutieren. Die Analyse-Seite Topsy verzeichnete am Freitag für die vergangenen 30 Tage insgesamt 88.000 Einträge bei Twitter mit dem Schlagwort "GroKo". Unter den Mitgliedern des Deutschen Bundestags nutzten die Grünen das Stichwort am häufigsten, wie die Aufstellung der Website bundestwitter.de zeigt.

In der Geschichte vom Wort des Jahres bislang einmalig ist, dass eine Abkürzung gewählt wurde. Die Worte der vergangenen Jahre waren:

Woher kommt "GroKo"?

Der Begriff tauchte bereits vor Jahren auf Twitter auf, allerdings nur vereinzelt. Den Anfang unter den Abgeordneten machte der FDP-Politiker Frank Schäffler am 27. Mai 2009, als er das Kunstwort in einem Eintrag verwendete. Erst im September 2013 wurde das Stichwort parteiübergreifend populär.

- 2012: Rettungsroutine
- 2011: Stresstest
- 2010: Wutbürger
- 2009: Abwrackprämie
- 2008: Finanzkrise
- 2007: Klimakatastrophe
- 2006: Fanmeile
- 2005: Bundeskanzlerin
- 2004: Hartz IV

Bei der ersten Wahl zum Wort des Jahres machte 1971 "aufmüpfig" das Rennen. Jugendwort in diesem Jahr wurde "Babo", was etwa Chef oder Anführer bedeutet. Vorschläge zu dieser Wahl wurden von Jugendlichen eingereicht und von einer Jury des Langescheidt-Verlages bewertet.

Quelle: ntv.de, jtw/dpa

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