Panorama

Schweres Unwetter in Brandenburg "In 30 Jahren Dienstzeit noch nicht erlebt"

00:00
Diese Audioversion wurde künstlich generiert. Mehr Infos
2fa5928d8eab6501d021f922171e2dca.jpg

Selbst Einsatzkräfte mit jahrzehntelanger Berufserfahrung zeigen sich entsetzt. Am Abend zog eine lokale Unwetterzelle eine Schneise der Verwüstung in der Stadt Brandenburg an der Havel. Bäume wurden entwurzelt und Dächer abgedeckt.

Ein heftiges Gewitter mit Sturmböen hat in Brandenburg an der Havel westlich von Berlin zahlreiche Bäume entwurzelt und Schäden verursacht. Die gesamte Stadt sei von den Unwetterschäden am Dienstagabend betroffen, sagte ein Sprecher der Regionalleitstelle am Morgen. Bäume aller Größen seien umgerissen worden, von 50 Zentimetern bis 1,50 Meter Durchmesser, wie der Sprecher sagte. Verletzte Menschen habe es nach derzeitigem Stand nicht gegeben. Erst am Morgen fanden Rettungskräfte eine Frau verletzt unter einem Baum . Die 36-Jährige sei in ein Krankenhaus gekommen, teilte die Polizeidirektion West mit. Seit wann sie unter dem Baum gelegen habe, könne derzeit nicht gesagt werden.

Der Sprecher der Regionalleitstelle sagte: "In 30 Jahren Dienstzeit habe ich noch nicht erlebt, dass so viele Bäume umgefallen sind. Betroffen ist ein Streifen in den Stadtteilen Nord und Dom, links und rechts ist alles umgeknickt." Das Gewitter zog nach ersten Angaben eine Schneise durch die Stadt. Auch Dächer wurden abgedeckt. Die Einsätze und Aufräumarbeiten würden noch bis weit in den Mittwoch hinein andauern, zahlreiche Straßen würden zunächst gesperrt bleiben, hieß es.

Die Kommune warnt auf ihrer Internetseite vor allem im Stadtteil Nord vor weiteren herabfallenden Gebäudeteilen und großen Ästen. Die Einsatzkräfte begutachteten noch immer die Schäden. Die Stadt hat eine Hotline eingerichtet, um Schäden zu melden. Der Deutsche Wetterdienst sprach von einem lokalen Ereignis und einer Fallbö (Downburst). Es sei in den Böen eine Windgeschwindigkeit von 148 Kilometer pro Stunde gemessen worden.

Von schweren Unwettern waren auch andere Teile des Landes betroffen. In Thüringens Landeshauptstadt Erfurt brachten Sturm und Gewitter am Dienstagabend einen Großteil des Öffentlichen Nahverkehrs zum Erliegen. "Busse und Bahnen stehen bis auf eine Strecke still", sagte ein Sprecher der SWE Stadtwerke Erfurt GmbH. Umgestürzte Bäume und herabfallende Äste blockierten Schienen und Oberleitungen.

Das Wetter habe eine "Schneise der Verwüstung" in der Stadt angerichtet, sagte Erfurts Oberbürgermeister Andreas Bausewein. Ein ähnliches Wetterereignis habe er in Erfurt bisher noch nicht erlebt. Er zeigte sich erleichtert, dass es nur wenige Verletzte gab. Seinen Angaben zufolge sind bisher zwei Leichtverletzte bekannt. Die Polizei hatte zuvor von zwei umgewehten LKWs berichtet, deren Fahrer leicht verletzt worden seien. Laut Stadt erreichten die Windböen bis zu 90 Kilometer pro Stunde und entwurzelten zahlreiche Bäume. Es habe lokal bis zu 90 Liter pro Quadratmeter geregnet und Hagelkörner bis zu einem Zentimeter Durchmesser gegeben. Etliche Straßen standen unter Wasser.

Quelle: ntv.de, jwu/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen