"Unübersichtlich und chaotisch" In Norwegen folgen Erdrutsche auf Überschwemmungen
09.08.2023, 15:41 Uhr Artikel anhören
Überschwemmter Ort Lena in Norwegen.
(Foto: picture alliance/dpa/NTB Scanpix/AP)
Das Unwetter "Hans" sucht erst Schweden und nun auch Norwegen heim. Es führt zu schweren Überschwemmungen im Süden des Landes. Hunderte Menschen müssen in Sicherheit gebracht werden. Und es soll weiter regnen.
Die extremwetterbedingten Überschwemmungen im Süden von Norwegen haben zu zahlreichen Erdrutschen und zur Evakuierung von Hunderten Menschen geführt. In der Provinz Innlandet nördlich von Oslo wurden in der Nacht zum Mittwoch 16 Erdrutsche und 6 Überschwemmungen gemeldet, wie die zuständige Polizei am Vormittag mitteilte. Mehr als 600 Menschen seien in Sicherheit gebracht worden. Personenschäden seien bislang nicht gemeldet worden. Die Situation sei aber weiterhin unübersichtlich und chaotisch. Viele Straßen seien gesperrt worden.

Teile der Bergen-Bahnlinie stürzten aufgrund der Unwetter ein.
(Foto: picture alliance/dpa/NTB Scanpix/AP)
Nach Angaben des Rundfunksenders NRK drang am Wasserkraftwerk Braskereidfoss in der Gemeinde Våler Wasser in das eigentliche Kraftwerk ein, was zu größeren Schäden führte. Die Polizei prüft demnach in Absprache mit Bombenexperten und dem Militär, ob Sprengungen notwendig sein könnten, um die Situation unter Kontrolle zu bringen.
Mehr Niederschlag angekündigt
Andernorts in dem skandinavischen Land wurden ebenfalls Notfälle und Evakuierungen gemeldet. Weite Teile der Ortschaft Nesbyen standen unter Wasser. In der Gemeinde Ringerike sollten wegen Hochwassers des Flusses Storelva Menschen aus mehreren Gebieten evakuiert werden - der Einsatzleiter sagte der Zeitung "Dagbladet", es handle sich um etwa 1000 Menschen.
Hunderte weitere Menschen wurden laut der Nachrichtenagentur NTB in anderen Gemeinden evakuiert. In Hemsedal wurde eine Hütte von den Wassermassen erfasst - sie rauschte kurz darauf gegen eine Brücke.
Das Unwetter "Hans" war in den vergangenen Tagen zunächst über Schweden und kurz darauf auch über Norwegen hereingebrochen. Meteorologen warnten am heutigen Mittwoch für Teile Südnorwegens vor weiterem Niederschlag. Die für den Abend erwartete Regenmenge sei zwar nicht extrem, angesichts der Bedingungen in der Region könnten die Auswirkungen jedoch erheblich sein, schätzte das Meteorologische Institut des Landes ein. In Schweden und in kleinerem Ausmaß auch in Dänemark hat "Hans" ebenfalls Schäden verursacht.
Quelle: ntv.de, abe/dpa