Panorama

"Alle Warnungen waren nutzlos" Italienische Staatsdiener machen ständig Pause - Chef reagiert drastisch

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Ihren Kaffee müssen die Mitarbeiter der Gemeinde Pieve di Soligo nun außer Haus zu sich nehmen.

Ihren Kaffee müssen die Mitarbeiter der Gemeinde Pieve di Soligo nun außer Haus zu sich nehmen.

(Foto: dpa)

In der Kleinstadt Pieve die Soligo dauert es auf dem Amt oft ziemlich lange: Während Bürger warten müssen, klönen Mitarbeiter ausgiebig beim obligatorischen Espresso. Der Bürgermeister der Gemeinde greift nun durch.

In Italien ist die Kaffeepause heilig. Der Bürgermeister der Kleinstadt Pieve di Soligo im Hinterland von Venedig, Stefano Soldan, hat jetzt trotzdem alle Heißgetränkeautomaten aus den Amtsräumen verbannt - weil ihm dort zu viel Zeit verloren geht. "Die Leute mussten warten, um ihren Papierkram zu erledigen, während das Personal mit dem Espresso in der Hand plaudernd vor den Automaten stand", begründete Soldan seine Entscheidung.

Nach einem Bericht der Lokalzeitung "Corriere del Veneto" hatte es in den vergangenen Monaten mehrfach Klagen über zu lange Wartezeiten gegeben. Der Bürgermeister der 12.000-Einwohner-Stadt ermahnte daraufhin die insgesamt 56 Beschäftigten, es mit den Pausen nicht zu übertreiben. Als dies aus seiner Sicht nichts half, ließ er die insgesamt drei Automaten im Rathaus und in der städtischen Bibliothek entfernen.

"Alle Warnungen waren nutzlos", sagte Soldan. "Man hat mir gesagt, dass klarere Regeln nötig seien. Aber ich denke: Alles, was nötig ist, ist ein bisschen gesunder Menschenverstand und Höflichkeit gegenüber der Gemeinschaft und den Kollegen." Den Beschäftigten empfahl er nun, sich für eine Pause offiziell auszustempeln und den Espresso außerhalb zu sich zu nehmen. "Hier gibt es keinen Mangel an Cafébars", sagte der Bürgermeister. "Oder man bringt sich seine Thermoskanne von zu Hause mit."

Quelle: ntv.de, jog/dpa

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