Druide vor dem Londoner High Court King Arthur unterliegt vor Gericht
23.08.2011, 17:02 UhrAngeblich königliche Gebeine, die am englischen Steinkreis Stonehenge gefunden wurden, müssen nicht wieder vergraben werden. Bis 2015 hat die Wissenschaft Zeit, sich mit ihnen zu beschäftigen. Gegen dieses Vorgehen hatte ein selbsternannter Druide geklagt. "King Arthur" will allerdings weiter kämpfen.
Ein selbst ernannter Häuptling und Druide mit dem Namen King Arthur hat im Fall um angebliche "königliche" Gebeine am prähistorischen Steinkreis Stonehenge eine Niederlage einstecken müssen. Der 57-Jährige wollte erreichen, dass die von Archäologen ausgegrabenen menschlichen Überreste so schnell wie möglich wieder unter die Erde kommen und nicht ins Museum wandern. Eines der höchsten Gerichte Englands entschied in London jedoch, dass die Wissenschaftler die rund 5000 Jahre alten, teils eingeäscherten Gebeine bis mindestens 2015 weiter untersuchen dürfen.
Die sterblichen Überreste von mehr als 40 Körpern waren 2008 aus einer Grabstätte bei Stonehenge genommen worden. Forscher der Universität Sheffield erhoffen sich von ihnen unter anderem Aufschluss darüber, wozu der mysteriöse, jahrtausendealte Steinkreis benutzt worden sein könnte. Denn das ist bis heute unklar.
King Arthur Uther Pendragon, wie sich der frühere Soldat selber nennt, trat in weißen Druidengewändern vor dem Londoner High Court auf. Die Gebeine seien die sterblichen Überreste einer "königlichen Linie" oder der "Priester-Kaste", die vermutlich die "Gründungsväter dieser großen Nation" gewesen seien, sagte er. Für Druiden seien sie die "Wächter" von Stonehenge.
Druidentum ist offizielle Religion
Die Fundstücke nicht wieder zurückzulegen sei sowohl ein Verstoß gegen das Bestattungsrecht als auch gegen den "allgemeinen Anstand". Das keltische Druidentum war im vergangenen Oktober im Vereinigten Königreich .
Obwohl die Wissenschaftler die Fundstücke nach einer Vorgabe der Regierung bis 2015 wieder an ihren Ursprungsort zurücklegen müssen, fürchte er, dass sie am Ende doch in ein Museum kämen, argumentierte King Arthur. Deshalb wollte er gegen diese Regierungsentscheidung klagen. Der Richter allerdings entschied, dass er das nicht darf. So gebe es nicht genug Hinweise darauf, dass die Entscheidung falsch sei. Arthur kündigte an, er werde seinen Kampf weiterführen.
Quelle: ntv.de, dpa