Keine Entwarnung für Westafrika Kongo erklärt sich Ebola-frei
16.11.2014, 14:02 Uhr
Seit dem 24.10. gab es keine Neu-Infizierten mehr im Kongo.
(Foto: REUTERS)
Im Kongo gibt es seit fast einem Monat keinen Fall von Ebola mehr. Weil das Land aber vom restlichen Ausbruchsgebiet isoliert ist, handelt es sich um einen Einzelfall. In den USA muss unterdessen ein weiterer Ebolapatient behandelt werden.
Die Demokratische Republik Kongo hat sich für Ebola-frei erklärt. Der dreimonatige Ausbruch der Epidemie habe mindestens 49 Menschen das Leben gekostet, erklärte die Regierung. Seit dem 4. Oktober seien aber keine neuen Fälle mehr registriert worden. Gesundheitsminister Felix Kabange Numbi warnte jedoch: "Das Ende der Epidemie bedeutet nicht, dass wir vollständig außer Gefahr sind." Wie jedes andere Land werde aber auch die Demokratische Republik Kongo weiter von dem Virus bedroht. Ende Oktober erklärten bereits der Senegal und Nigeria die Epidemie in ihren Ländern für beendet.
Der Ausbruch im mittelafrikanischen Kongo gilt allerdings als unabhängig von dem, der in Westafrika bereits mehr tausenden Menschen das Leben gekostet hat. So muss auch das jetzige Epidemie-Ende isoliert betrachtet werden. Zwar hob das bisher am stärksten betroffene Liberia in der vergangenen Woche den wegen der Seuche verhängten Notstand wieder auf, der Kampf gegen Ebola tobt in den westafrikanischen Ländern aber nach wie vor weiter.
Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist das Virus vor allem in Sierra Leone, Liberia und Guinea weiterhin stark verbreitet. In mehreren Distrikten der drei Länder gab es allein in den vergangenen 21 Tagen bis zu 500 neue Infektionsfälle, die die Zahl der Infizierten in manchen Distrikten auf bis zu 5000 ansteigen ließen. Zusätzlich meldete Mali neue Fälle. Das Land hat eine 800 Kilometer lange Grenze zu Guinea, über die in der Vergangenheit schon mehrere Erkrankte eingereist waren. Insgesamt starben in Mali bereits vier Menschen an Ebola, im Gebiet um die Hauptstadt Bamako infizierten sich innerhalb der letzten Woche zusätzlich bis zu zwanzig Menschen.
Unterdessen haben die USA einen mit Ebola infizierten Arzt aus Sierra Leone zur Behandlung nach Nebraska geflogen. Der Mediziner soll in einer Klinik in der Stadt Omaha behandelt werden, in der bereits zwei andere Ebola-Patienten erfolgreich betreut wurden. Nach seiner Ankunft wurde er in eine Isolierstation des Nebraska Medical Center gebracht, wie der Sprecher der Klinik bestätigte. Der Patient sei wahrscheinlich schwerer an dem Virus erkrankt als die anderen neun Menschen, die bisher in den USA wegen Ebola behandelt wurden. Acht davon wurden geheilt, ein Patient starb.
Insgesamt gab es seit Beginn der Epidemie im August über 14.400 Ebolafälle in acht verschiedenen Ländern, darunter die USA und Spanien. Über 5000 Menschen starben bislang an dem Virus.
Quelle: ntv.de, lou/dpa