Nancy Reagans "wirklicher Held" Lebensretter des US-Präsidenten gestorben
11.10.2015, 16:55 Uhr
Jerry Parr (r) schiebt Reagan in die Limousine.
(Foto: ASSOCIATED PRESS)
Wäre Jerry Parr nicht gewesen, hätte die Weltgeschichte vielleicht einen ganz anderen Lauf genommen. US-Präsident Ronald Reagan war gerade an die Macht gekommen, als ein Attentäter ihn niederschoss. Doch Parr verhinderte das Schlimmste.
Jerry Parr, ehemaliger Agent des Secret Service und Lebensretter des damaligen US-Präsidenten Ronald Reagan, ist im Alter von 85 Jahren gestorben. In einer von den US-Medien verbreiteten Erklärung der Witwe Nancy Reagan hieß es, Parr sei einer ihrer "wirklichen Helden". Hätte er Reagan bei dem Mordversuch am 30. März 1981 nicht in eine dort wartende kugelsichere Limousine befördert und den Wagen zum Krankenhaus umdirigiert, hätte sie ihren Mann sicherlich verloren.

Jerry Parr bei seiner Verabschiedung durch Ronald Reagan im Jahr 1985.
(Foto: ASSOCIATED PRESS)
Direkt nach den Schüssen vor dem Washingtoner Hilton-Hotel hatte Parr Reagan ins Auto gestoßen und wollte ihn ins Weiße Haus bringen. Als er jedoch sah, dass Reagan Blut hustete, fuhr er direkt ins George Washington Hospital. Reagan war von einem Querschläger schwer getroffen worden, der in seinen Körper eindrang und wenige Zentimeter vor dem Herzen in der Lunge steckenblieb.
Dank einer Notoperation, bei der das Leben des Präsidenten auf des Messers Schneide stand, überlebte er. Die Ärzte sagten später, dass Reagan nur durch den schnellen Transport ins Krankenhaus überlebt habe.
Der Secret-Service-Chef Joseph Clancy, dessen Behörde für den Schutz des US-Präsidenten zuständig ist, würdigte Parr als "Gentleman" und "bemerkenswerten Führer". Nach Angaben der "Washington Post" starb Parr am Freitagabend in einem Hospiz nahe der Hauptstadt an Herzversagen.
Parr war ein Veteran der Luftstreitkräfte. In den Dienst des Secret Service trat er 1962 und arbeitete dort bis 1985. Er glaubte, Gott habe ihn dazu bestimmt, das Leben von Ronald Reagan zu retten, und wurde Pastor in seiner Gemeinde.
Der Attentäter John W. Hinckley hatte den im Januar 1981 als Präsidenten vereidigten Reagan niedergeschossen und schwer verletzt. Ein Schwurgericht erklärte ihn 1982 für unzurechnungsfähig und wies ihn in die Psychiatrie ein. Reagan erholte sich wieder von dem Anschlag und verbrachte zwei Amtszeiten - von 1981 bis 1989 - im Weißen Haus.
Quelle: ntv.de, ghö/AFP