Massenschlägerei alarmiert Polizei Muslime und Jesiden prügeln sich in Celle
07.10.2014, 10:09 UhrFast 100 Menschen schlagen in Celle aufeinander ein, bis die Polizei einschreitet. Die beiden aus Muslimen und Jesiden bestehenden Gruppen geraten möglicherweise wegen Streitigkeiten über den Konflikt in Syrien aneinander.

Erst nach dem Eintreffen von rund 70 Polizeibeamten können die Konfliktparteien in Celle voneinander getrennt werden (Archivbild).
(Foto: picture alliance / dpa)
Im niedersächsischen Celle ist es am Montagabend zu einer Massenschlägerei mit fast 100 Beteiligten gekommen, bei der sechs Menschen verletzt wurden. Nach Angaben der Polizei handelte es sich bei den Konfliktparteien um eine bislang unbekannte Gruppe tschetschenischer Muslime sowie um eine andere Gruppe kurdischer Jesiden. Warum die beiden Gruppen aneinandergerieten, war bislang unklar. Laut NDR vermutet die Polizei jedoch, dass Streitigkeiten über den Syrien-Konflikt Auslöser gewesen seien könnten.
Den Angaben zufolge kam es neben Faustschlägen und Fußtritten auch zu Attacken mit Gegenständen. Eine Person wurde bei den Auseinandersetzungen schwer verletzt. Nachdem Anwohner die Polizei alarmiert hatten, rückte diese mit circa 70 Beamten an Diesen gelang es, die Kämpfenden voneinander zu trennen. Gegen die Beteiligten laufen Strafverfahren wegen gefährlicher Körperverletzung und schweren Landfriedensbruchs. Zudem erteilte die Polizei mehrere Platzverweise. Festnahmen gab es nicht.
Wie die "Cellesche Zeitung" schreibt, war es zuvor im Stadteil Neuenhäusen zunächst zu verbalen Auseinandersetzungen gekommen, bevor die Schlägerei begann. Nun müsse man abwarten, was die Ermittlungen ergeben. "Wir werden das im Auge behalten", sagte ein Polizeisprecher. Die Verletzten sollen im Krankenhaus zu Ursache und Hergang der Auseinandersetzung befragt werden.
Wegen des Konflikts in Syrien und des Vormarschs der radikalislamischen Terrormiliz Islamischer Staat (IS) auf die Grenzstadt Kobane kam es zudem europaweit zu Demonstrationen von Kurden. Unter anderem durch ein Eindringen ins Parlament der Niederlande in Den Haag sowie die Senderzentrale der "Deutschen Welle" in Bonn wollen die Aktivisten zu mehr westlichem Engagement gegen den IS aufrufen.
Quelle: ntv.de, bwe/dpa