Panorama

Südosten top, Nordwesten flop Pack die Badehose ein

So schön kann der Frühling sein.

So schön kann der Frühling sein.

(Foto: REUTERS)

Neidvoll blicken der Norden und der Westen Deutschlands Richtung Südosten. Denn vom Saarland bis nach Brandenburg kommt nun der Sommer mit Sonne satt und bis zu 30 Grad. Ganz "gruselig" könnte es dagegen vom Niederrhein bis nach Schleswig-Holstein werden, meint n-tv Meteorologe Björn Alexander.

n-tv.de: Björn, bei unserem letzten Gespräch gab es bei der Wettervorhersage fürs lange Wochenende noch einige Unsicherheiten. Seht ihr Meteorologen für die Prognose jetzt klarer?

Tagesanbruch im brandenburgischen Groß Schauen bei Storkow.

Tagesanbruch im brandenburgischen Groß Schauen bei Storkow.

(Foto: dpa)

Björn Alexander: Einige Details sind nach wie vor unsicher. Das betrifft hauptsächlich die Prognose für den Nordwesten Deutschlands. Und auch beim Auftreten von einzelnen Wärmegewittern im weiteren Verlauf gibt es noch Ungenauigkeiten. Insgesamt steht der Wetterfahrplan für die nächsten Tage aber natürlich.

Und er bringt uns den Sommer mit Grillwetter?

Im Prinzip schon. Am besten sind die Aussichten am Wochenende weiterhin im Süden und Südosten. Grund ist eine Tiefdruckzone, die von Skandinavien über die Nordsee bis herunter zur Biskaya reicht. Wir in Mitteleuropa befinden uns auf der Vorderseite dieser Tiefs und kommen dadurch in den Genuss der südlichen Luftströmung, die uns subtropische Warmluft bringt. Mit Sonne und bzw. oder Föhneffekten sind damit Temperaturen von knapp 30 Grad drin.

Und im Westen ...

... sieht es dagegen anders aus. Und das betrifft die Regionen vom Niederrhein / Rheinland bis herauf ans Nordseeumfeld. Denn dort sind die Tiefs nah und die kältere Luft wird auch erst allmählich von der wärmeren Luft abgedrängt.

Was macht die Prognose im Detail? Wie wird der Samstag?

Kommen wir erst einmal zu den Gewinnern. Und die leben am Samstag in der Südosthälfte. Etwa vom Saarland bis herüber nach Brandenburg und südlich davon. Dort wird der Start ins Wochenende überwiegend sonnig mit 8 bis 13 Sonnenstunden. Dazu erwärmt sich die Luft auf 24 bis 28, mit Föhn stellenweise auch bis 30 Grad. Und auch abends können Sie bei Temperaturen von 15 bis 20 Grad noch lange dem Grillfest frönen.

Das hört sich toll an. Klingt fast schon nach Badewetter.

Björn Alexander.

Björn Alexander.

Das kommt darauf an wie abgehärtet man so ist. Die Wassertemperaturen liegen nämlich in den Binnengewässern sowie in Nord- und Ostsee bei rund 7 bis 10 Grad. Das ist dann ja vielleicht doch zu frisch. Aber wo wir schon mal bei "frisch" sind, kommen wir doch direkt zu den "Verlierern" in Sachen Frühsommerwetter. Die finden sich am Samstag in den Regionen etwa von der Eifel bis herauf an die Ostsee und nördlich davon. Dort startet das Wochenende mit dichten Wolken und gebietsweise noch mit letzten Tropfen. Erst im Tagesverlauf drückt die warme Luft das Schmuddelwetter in Richtung Nordsee raus. Im südlichen Bereich der Schlechtwetterzone mit ein paar Sonnenstunden und 17 bis 25 Grad, die dann immerhin noch erreicht werden können. Ganz gruselig könnte es dagegen vom Niederrhein bis nach Schleswig-Holstein sein – mit nur 0 bis 2 Stunden Sonne und 9 bis maximal 17 Grad.

Wie sieht es am Sonntag aus?

Vielerorts weiterhin schön bei meistens 22 bis knapp 30 Grad. Mit den höchsten Temperaturen weiterhin vom Alpenrand bis herauf nach Berlin / Brandenburg. In den westlichen Landesteilen gestaltet sich die Detailprognose hingegen nach wie vor schwieriger. Zwar hat sich die Warmluft dann auch dort überall durchgesetzt. Jedoch ist die bereits erwähnte Tiefdruckzone nah und das lässt die Wahrscheinlichkeit für Schauer und Gewitter rasch wieder ansteigen. Das betrifft den Bereich vom Saarland über Nordrhein-Westfalen bis an die Nordsee. Im großen Rest kann es höchstens gelegentlich mal Wärmegewitter geben.

Wie wird es danach weitergehen?

Am Montag bleibt es warm, allerdings auch zunehmend schwül, so dass das Risiko für örtliche Schauer und Gewitter im Tagesverlauf allgemein etwas ansteigt. Die genaue Prognose ist - wie bei solchen Wetterlagen üblich - noch schwierig. Am ehesten trocken könnte es - aus heutiger Sicht - in den zuerst eher benachteiligten Gebieten bleiben. Also im Nordwesten und Norden. Sicherer ist dagegen, dass die ganz große Wärme auch im Osten und Südosten erst einmal zu Ende geht. Dort liegen die Höchstwerte am Montag bei meist 23 bis 26 Grad, während es sonst oft 17 bis 22 Grad sind. Dabei wird auch der zuvor teils kräftige Föhn in den Alpen schwächer. Und auch am ersten Mai könnte der Norden auf der beständigeren Seite des Wetters bleiben. Denn dort könnte es Hoch über Skandinavien trockenere Luft heranführen, während im Süden die Wahrscheinlichkeit für Regengüsse und Gewitter größer sein dürfte.

 

Quelle: ntv.de

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