Panorama

Patientinnen verwechselt Prager Krankenhaus entschuldigt sich für falsche Abtreibung

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In einem Prager Krankenhaus kam es zu einer folgenschweren Verwechslung (Archivbild).

In einem Prager Krankenhaus kam es zu einer folgenschweren Verwechslung (Archivbild).

(Foto: picture alliance/dpa/CTK)

Der Fehler ist nicht zu korrigieren, das Leid daher immens: In einer Prager Klinik kommt es zu einer folgenschweren Verwechslung. Am Ende wird bei einer Patientin, die wegen einer Routineuntersuchung im Krankenhaus ist, eine Abtreibung vorgenommen. Die Klinik verweist auch auf eine "Sprachbarriere".

Nachdem bei einer Schwangeren irrtümlich eine Abtreibung vorgenommen wurde, hat ein Krankenhaus in Prag die Betroffene und ihre Familie um Entschuldigung gebeten. "Das hätte niemals geschehen dürfen", sagte der Leiter des Krankenhaus Bulovka, Jan Kvacek. Die Frau erhalte psychologische Hilfe und habe Anspruch auf Rechtsbeistand und eine Entschädigung. Die Frau war eigentlich nur zu einer Routinekontrolle erschienen, wurde aber mit einer anderen Patientin verwechselt, die zu einer Ausschabung der Gebärmutter erscheinen sollte.

Eine erste Untersuchung habe ergeben, dass aufgrund von menschlichem Versagen von Einzelnen die vorhandenen Kontrollmechanismen versagt hätten, sagte Kvacek. Ein systematisches Problem schloss er aus. Ein Mitarbeiter sei suspendiert, ein anderer unter fachliche Aufsicht gestellt worden. Nach Darstellung der Klinikleitung soll auch eine "Sprachbarriere" dazu beigetragen haben, dass die Verwechslung nicht rechtzeitig erkannt wurde. Bei beiden Patientinnen habe es sich demnach um Ausländerinnen asiatischer Herkunft mit ständigem Wohnsitz in Tschechien gehandelt.

Die Klinik Bulovka ist eines von mehreren großen Lehrkrankenhäusern in der tschechischen Hauptstadt und gehört zu den am stärksten ausgelasteten Gesundheitseinrichtungen des Landes. Sie beschäftigt mehr als 2000 Mitarbeiter und verfügt über knapp 1000 Betten. Jährlich werden dort rund 600.000 Patienten ambulant und rund 38.000 stationär betreut.

Quelle: ntv.de, als/dpa

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