Winterberg sperrt Bereiche ab Skigebiete sind weiter voller Tagestouristen
02.01.2021, 14:51 Uhr
Im Harz parken die Autos am Straßenrand, weil die Parkplätze überfüllt sind.
(Foto: dpa)
Die Aufrufe verfangen nicht: Trotz Bitten der Wintersportorte und der Polizei zieht es weiterhin viele Menschen in die Ski- und Rodelgebiete. Im Sauerland kontrolliert die Polizei die Corona-Regeln. Im Harz sind die Parkplätze überfüllt.
Erneut haben sich im Sauerland, im Harz und in anderen deutschen Regionen viele Ausflügler auf den Weg in die Ski- und Rodelgebiete gemacht - trotz wiederholter Bitten, darauf im Lockdown zu verzichten. Polizei und Ordnungsbehörden schrieben Anzeigen wegen zahlreicher Verstöße gegen die Corona-Schutzmaßnahmen, wie eine Sprecherin der Stadt Winterberg im Sauerland sagte. Unter anderem wurden 94 Verstöße gegen die Kontaktbeschränkung festgestellt und 176 Verstöße gegen die Maskenpflicht, die im Stadtgebiet unter anderem auf Pisten und Parkplätzen gilt. Dazu kamen zwei Strafanzeigen, weil Einsatzkräfte beleidigt wurden und in einem anderen Fall bespuckt werden sollten.
In den verschneiten Ortschaften der Region in Nordrhein-Westfalen bildeten sich längere Autoschlangen und Staus, die Parkplätze füllten sich. Am Nachmittag sperrte die Polizei die Bundesstraße 480 als Zufahrt nach Winterberg. Von diesem Sonntag bis zum kommenden Sonntag (10.1.) dürfen nun außerdem bestimmte Bereiche nicht mehr betreten werden, wie die Stadt am Abend mitteilte. Betroffen sind die Pisten in Altastenberg, Neuastenberg, Niedersfeld, Winterberg, Züschen und die dazugehörigen Parkplätze sowie der Bereich rund um den Kahlen Asten und der Großraumparkplatz Bremberg. Verstöße sollen konsequent geahndet werden.

Rodelspaß in Winterberg an Neujahr - aber nicht alle halten sich an die Corona-Maßnahmen.
(Foto: dpa)
Die Polizei hatte bereits am Morgen per Twitter angekündigt, die Stadt am Wochenende verstärkt bei der Durchsetzung der Allgemeinverfügung zur Maskenpflicht und der Corona-Schutzverordnung zu unterstützen. Dafür würden auch Kräfte der Bereitschaftspolizei hinzugezogen. Dabei sind Lifte und Pisten, Restaurants und Hütten bis mindestens 10. Januar geschlossen.
Die Betreiber der Wintersport-Arena und des Skiliftkarussells weisen auf ihren Internetseiten darauf hin, dass es keine Toiletten gibt sowie keine Möglichkeiten zum Aufwärmen - und auch keine Retter vor Ort sind. Dort heißt es: "Wir lieben unsere Berge. Sie bestimmt auch: Aber in diesen Zeiten müssen wir diese Liebe ruhen lassen, denn der Ansturm führt zu Stau und Massenaufläufen. Verstopfte Straßen, fehlende Parkplätze und viele potenzielle Kontakte. Wer will das schon?"
Schnee in vielen Regionen erwartet
Wegen Überfüllung rät die Polizei auch im Harz weiter von Ausflügen in die winterlichen Berge ab. Der Ansturm ging aber auch dort weiter: Wanderer und Rodler steuerten die Parkplätze in den teils verschneiten Orten schon am Morgen an. Die Polizei Goslar twitterte am Vormittag, dass die Parkplätze weitgehend ausgelastet seien. Sie appellierte an Tagesausflügler, weiträumig auf andere Gebiete im Harz auszuweichen und die Rettungswege freizuhalten. Auch der Großraumparkplatz in Torfhaus war überfüllt, viele Autofahrer parkten am Straßenrand.
In Niedersachsen gibt es keine Beschränkung für Tagestouristen. Die Schlepplifte sind aber wegen der Corona-Pandemie geschlossen. Viele Familien und auch Gruppen machten sich zu Fuß auf den Weg. Schon an den vergangenen Tagen stauten sich die Autos in Ausflugsorten kilometerlang.
Auch der Ansturm von Schneesuchenden am Großen Feldberg hält an. Rund um den höchsten Gipfel im Taunus sei es "chaotisch wie die letzten Tagen", sagte ein Sprecher der Polizei in Königstein. Zahlreiche Ausflügler seien trotz gesperrter Gipfel-Zufahrten unterwegs, Straßen in den umliegenden Ortschaften rund um den Feldberg seien zugeparkt, teils auch die Bundesstraße 8. Die Polizei war dem Sprecher zufolge für Kontrollen vor Ort unterwegs und um den Verkehr zu lenken. Die Beamten appellierten erneut, die Region für einen Winterausflug zu meiden.
Auch in der Rhön zog es viele Menschen nach draußen und zur Wasserkuppe, Hessens höchstem Berg. "Es ist voll", sagte ein Polizeisprecher in Fulda. Die Parkplätze seien gefüllt. Besondere Vorkommnisse seien zunächst aber nicht gemeldet worden.
Das Wetter in Deutschland bleibt dabei erst einmal winterlich und trist. Am Sonntag soll es in vielen Regionen schneien - in einem Streifen von Baden-Württemberg über Hessen und Thüringen bis nach Sachsen und Brandenburg. Dabei dürften 2 bis 5 Zentimeter Neuschnee zusammenkommen.
Quelle: ntv.de, mli/dpa