Vierjähriger Mohamed wohl ermordet Tatverdächtiger offenbarte sich seiner Mutter
29.10.2015, 16:56 Uhr
Polizei und Staatsanwaltschaft teilen erste Details zur Festnahme des mutmaßlichen Mörders des Flüchtlingsjungen Mohamed mit. Der Junge ist vermutlich bereits eine Weile tot. Der Beschuldigte brachte den Leichnam selbst zu seiner Festnahme mit.
Es ist nahezu sicher: Der am Vormittag festgenommene Brandenburger hat den vier Jahre alten Mohamed getötet. Auf einer Pressekonferenz gaben Staatsanwaltschaft und Polizei erste Details bekannt. Demnach offenbarte sich der 32 Jahre alte Tatverdächtige seiner Mutter, die daraufhin das Infotelefon der Berliner Polizei anrief.
Zu dem Zeitpunkt hatten die Ermittler aufgrund anderer, vager Hinweise bereits den Tatverdächtigen im Visier. Sie konnten am Haus der Mutter im brandenburgischen Niedergörsdorf bei Jüterbog direkt zugreifen. Der Beschuldigte stellte sich der Staatsanwaltschaft zufolge dort selbst. Er sei mit seinem Auto vorgefahren und habe den Beamten gesagt, dass die Leiche des Kindes in seinem Kofferraum sei.
Vor genau vier Wochen hatte der Mann den Jungen vom Gelände des Berliner Landesamtes für Gesundheit und Soziales entführt. Die Leiche aus dem Kofferraum, bei der es sich aller Wahrscheinlichkeit um die sterblichen Überreste Mohameds handelt, wird derzeit an der Berliner Charité obduziert. Dies könne noch einige Zeit in Anspruch nehmen, hieß es.
Mit Katzenstreu bedeckt in einer Wanne
Spontan habe der Tatverdächtige sich zu der Tat geäußert und auch ein Geständnis abgelegt. Details wollten die Ermittlungsbehörden aber nicht öffentlich preisgeben. Zum Zustand der Leiche hieß es, der äußerliche Eindruck sei so, dass das Kind wohl schon einige Zeit tot sei. Die Leiche lag demnach in einer "größeren Wanne" und sei mit Katzenstreu bedeckt gewesen.
Morgen soll gegen den Tatverdächtigen Haftbefehl beantragt werden. Es hieß, man wolle noch das Ende der Vernehmung abwarten. Das spontane Geständnis und die Umstände der Festnahme reichten aber bereits für einen Haftbefehl aus. Laut Polizei war der Mann bisher nicht auffällig geworden.
Quelle: ntv.de, nsc