Wahlunterlagen bitte zum Friedhof Toter Spanier wird zur Urne gebeten
18.03.2015, 17:08 UhrJosé Luis Danta Gil ist seit 18 Jahren tot. Aber den Behörden in Spanien ist seine Meinung noch wichtig. Regelmäßig bittet sie ihn zur Wahlurne. Seinem Sohn missfällt das und er wünscht sich, dass die Post wenigstens an die richtige Adresse geschickt wird - den Friedhof.
Er ist seit 1997 tot und dennoch ist seine Stimme gefragt. Ein Spanier bekommt auch 18 Jahre nach seinem Ableben immer noch regelmäßig Wahleinladungen. So soll José Luis Danta Gil auch am Sonntag bei den andalusischen Regionalwahlen in der Provinz Huelva seine Stimme abgeben, berichtete die spanische Nachrichtenagentur efe.
"Wir verstehen nicht, warum die Behörden ihn nicht in Frieden ruhen lassen", fragt sich sein Sohn José Luis Danta Rubio. Obwohl die Familie den Tod des Vaters am 3. August 1997 pflichtgemäß dem Rathaus in Lepe mitgeteilt habe, sei Danta Gil immer noch als offizieller Wähler registriert.
Danta Rubio betont, er habe bereits bei verschiedenen Behörden angeklopft, um das Problem zu lösen, zuletzt nach den Europawahlen 2014. Dennoch habe sich nichts an der Situation geändert. "Das ist schon filmreif. Auch die Parteien schicken ihm Wahlwerbung", klagt er. "Aber zumindest sollten sie die Anschrift ändern und die Einladungen an den Friedhof schicken", scherzt der Sohn.
Quelle: ntv.de, tno/dpa