26 Verletzte, verwüstete Straße Toter bei Explosion in Ludwigshafen
23.10.2014, 15:14 Uhr
In Ludwigshafen verursacht eine Gas-Explosion schwere Schäden. Dabei werden rund zwei Dutzend Menschen verletzt und mindestens eine Person getötet. Die eingetroffene Ministerpräsidentin Dreyer zeigt sich vom Ausmaß der Zerstörung schockiert.
In Ludwigshafen hat eine schwere Explosion an einer Baustelle einen Menschen getötet und 26 Personen verletzt, davon sieben schwer. Das Unglück ereignete sich im Stadtteil Oppau unweit eines Werksgeländes des Chemiekonzerns BASF beim Freilegen einer Gasleitung, wie die Gas-Transportgesellschaft Gascade mitteilte. Die Wucht war dabei so groß, dass neben rund 50 beschädigten Häusern auch zahlreiche Autos und Baustellenfahrzeuge teilweise oder völlig zerstört wurden. Die Detonation war so heftig, dass sogar ein 25-Tonnen-Bagger umgeworfen wurde.
Die Explosion verursachte eine dutzende Meter hohe Stichflamme und setzte ein nebenstehendes Haus in Brand. Sorge bereitete den Einsatzkräften auch eine in der Nähe der Unglücksstelle verlaufende Rohölleitung, die mit Diesel gefüllt war. Sie sollte zügig geleert werden. "Die Lage da draußen ist noch nicht stabil", sagte SPD-Bürgermeister Wolfgang van Vliet.
Bei dem Toten soll es sich laut Polizei um einen Mitarbeiter der an der Gasleitung arbeitenden Baufirma handeln, der bei der Explosion angeblich direkt neben der Gasleitung gestanden hatte. Die Leiche konnte wegen der enormen Hitzentwicklung auch Stunden nach dem Unglück noch nicht geborgen werden. Mindestens drei Kollegen des Mannes sollen sich schwerste Verbrennungen zugezogen haben.
Seelsorger vor Ort, Notunterkünfte gesucht

Die Explosion zerstöre neben Häusern auch zahlreiche Autos und Baustellenfahrzeuge.
(Foto: picture alliance / dpa)
Die Feuerwehr durchkämmte die Gebäude in der Nachbarschaft, um nach möglichen weiteren Verletzten zu suchen. Zudem wurden angrenzende Häuser von den Einsatzkräften gekühlt, so dass diese nicht auch noch Feuer fangen. Das Hauptfeuer ist mittlerweile gelöscht und kleinere Nebenbrände unter Kontrolle. Die Krankenhäuser erhöhten ihre Bereitschaft.
Wie die Polizei mitteilte, seien durch die Explosion mindestens 25 Wohnungen unbewohnbar geworden. Nun laufe die Suche nach Notunterkünften. Eine Betreuungsstelle wurde eingerichtet, bei der Seelsorger betroffenen Personen erste psychologische Hilfe zukommen zu lassen. "Das Ausmaß der Zerstörung ist wirklich schlimm, sagte die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer von der SPD, die nach Ludwigshafen gekommen war. Die Bewohner werden zunächst im Bürgerhaus Oppau untergebracht. "Wir sind alle gefordert, unser Mitgefühl zu zeigen", sagte Dreyer.
Nach Angaben des Ludwigshafener Feuerwehrchefs Peter Friedrich war die Versorgungsleitung vor einigen Tagen mit einem mobilen Untersuchungsgerät, einem sogenannten Molch, überprüft worden. Der Apparat sei an einer Stelle nicht weitergekommen. "In diesem Bereich gab es eine Unregelmäßigkeit", sagte Friedrich. Die Mitarbeiter der Baufirma hätten die Leitung freigelegt und rund um die Baustelle Spundwände eingezogen, als es aus bislang unbekanten Gründen zu der Explosion gekommen sei.
Quelle: ntv.de, bwe/dpa