Lufthansa bittet um Entschuldigung Überführung der Opfer verzögert sich
04.06.2015, 16:01 Uhr
Diese Aufnahme stammt vom 25. März. Unterdessen ist die Absturzstelle bei Prads-Haute-Bléone nahezu gereinigt. Jeder kleinste Überrest von Flug 4U 9525 muss geborgen werden.
(Foto: dpa)
Weil den französischen Behörden drei Schreibfehler in der Liste der Germanwings-Opfer unterlaufen, verzögert sich die Überstellung der sterblichen Überreste nach Deutschland. Die Lufthansa bedauert den Vorfall. Neue Dokumente würden derzeit ausgestellt.
Die Überführung der deutschen Opfer des Germanwings-Absturzes in den französischen Alpen dauert länger als geplant. Ein Sprecher von Germanwings bestätigte, dass es bei der Ausstellung der Sterbedokumente zu Fehlern gekommen sei. Dadurch hätten die Dokumente ihre Gültigkeit verloren und müssten nun neu ausgestellt werden. Er sprach von einer "kurzfristigen Unterbrechung". "Wir arbeiten mit Hochdruck daran, im Interesse der Angehörigen eine schnellstmögliche Lösung zu finden", sagte der Sprecher. Einen konkreten Termin für die Überführung der Verstorbenen nannte er nicht.
"Wir werden die Fehler heute Nachmittag und morgen berichtigen", sagte der Bürgermeister des Gebirgsortes Prads-Haute-Bléone, Bernard Bartolini. Es handele sich um Tippfehler beispielsweise in der Namensschreibweise oder bei den Geburtsorten und sprach von lediglich drei Fällen. Weil das Flugzeug auf dem Gebiet des Ortes abgestürzt war, musste Bartolini nach der Identifizierung der 150 Toten im Mai die Sterbeurkunden und Übersetzungen ausstellen.
Die Muttergesellschaft Lufthansa sprach von einem bedauerlichen Vorfall, "dass wir vor diesem Hintergrund eine Überführung in der kommenden Woche nicht mehr ermöglichen können".
Bei dem Germanwings-Absturz starben Ende März alle 150 Menschen an Bord - 144 Passagiere, die beiden Piloten und vier weitere Besetzungsmitglieder. 72 der Opfer waren Deutsche. Den Ermittlungen zufolge ließ Copilot Andreas Lubitz die Maschine absichtlich abstürzen, um sich das Leben zu nehmen. Den Flugkapitän hatte er zuvor aus dem Cockpit ausgeschlossen.
Quelle: ntv.de, ppo/dpa/AFP