Panorama

Proteste gegen Beschränkungen Vegan-Koch Hildmann festgenommen

Bei einer Demonstration vor dem Reichstag wurde auch der Koch Attila Hildmann festgenommen.

Bei einer Demonstration vor dem Reichstag wurde auch der Koch Attila Hildmann festgenommen.

(Foto: dpa)

In mehreren deutschen Städten gehen insgesamt Tausende Menschen auf die Straße, um gegen die Corona-Beschränkungen zu demonstrieren. Während es vielen Demonstranten um die Grundrechte geht, sind auch diverse Verschwörungstheoretiker dabei.

Wegen der Nichteinhaltung von Regeln zur Corona-Eindämmung hat die Polizei bei einer Demonstration vor dem Berliner Reichstagsgebäude etwa 30 Menschen festgenommen. Dabei ging es vor allem um die Feststellung der Personalien, weil trotz Ansagen der Polizei zu viele Menschen auf dem Platz vor dem Reichstag waren und der Mindestabstand nicht eingehalten wurde. Unter den Festgenommenen war nach Beobachtungen eines dpa-Fotografen unter anderem auch der Vegan-Koch Attila Hildmann, der seit Beginn der Corona-Krise durch verschwörungstheoretische Äußerungen in den sozialen Medien auf sich aufmerksam macht.

Alleine in der vergangenen Woche rief Hildmann unter anderem zur Waffengewalt auf, forderte seine Anhänger zum Gang in den Untergrund auf und warnte vor "satanischen Plänen" einer ominösen Geheimgesellschaft. Microsoft-Gründer Bill Gates bezeichnete er als Satanisten, "dreckigen Lügner und Psychopath".

Die Polizei war am Reichstag mit 100 Beamten vor Ort. Zeitgleich kontrollierten 400 Beamte rund um den Rosa-Luxemburg-Platz an der Volksbühne, wo zwei weitere Demonstrationen stattfanden, bei denen es laut Polizei keine Zwischenfälle gab. Weniger friedlich verlief eine Kundgebung am Alexanderplatz, bei der sich mehr als 1000 Menschen versammelten. Zahlreiche skandierten Parolen wie "Wir sind das Volk" oder "Freiheit, Freiheit". Laut einer Pressesprecherin gab es auch Flaschenwürfe auf Polizisten.

"Legt den Maulkorb ab"

Zeitgleich zu den Kundgebungen in Berlin wurde auch in Frankfurt und München protestiert: Auf dem Müchner Marienplatz versammelten sich rund 3000 Menschen, obwohl die Demo nur für 80 Teilnehmer angemeldet war. Nach Berichten von Augenzeugen warfen die Demonstranten der Politik und auch Medizinern in Zusammenhang mit der Corona-Pandemie vor, Panikmache zu betreiben und die Grundrechte der Bevölkerung zu beschneiden. Auch Impfgegner waren unter den Demonstranten. Die Polizei habe mit Lautsprecherdurchsagen versucht, auf die Einhaltung der Bestimmungen zu dringen, sagte ein Sprecher. Aus Gründen der Verhältnismäßigkeit hätten die Ordnungshüter die Demonstration laufen lassen und sie nicht aufgelöst. Alle Teilnehmer hätten sich friedlich verhalten.

In Frankfurt versammelten sich derweil mehr als 500 Demonstranten. Sie zogen mit Transparenten durch die Innenstadt und riefen "legt den Maulkorb ab", "schließt Euch an" und "Widerstand". Nach Polizeiangaben handelte es sich um eine nicht angemeldete Kundgebung. Zeitweise sei der Mindestabstand von 1,5 Meter unterschritten worden. Die Polizei wies nach eigenen Angaben mehrfach daraufhin, löste die Demonstration aber nicht auf.

Quelle: ntv.de, jve/dpa

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