Panorama

"Xaver" tobt über Deutschland Wo es besonders gefährlich wird

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"Xaver" ist da - und bleibt für anderthalb Tage. Die Küstengebiete Deutschlands sind gewappnet. Doch sie sind nicht die einzigen Regionen, in denen das Orkantief für große Unruhe sorgen wird. Wo "Xaver" mit welcher Stärke wütet, verrät n-tv Meteorologe Björn Alexander.

Alle sprechen von den Küstengebieten, doch es ist eine ganz andere Gegend Deutschlands, in der "Xaver" am meisten Geschwindigkeit aufnimmt: "Die heftigsten Windböen wird es im Harz geben", sagt n-tv-Meteorologe Björn Alexander. "Auf dem Brocken sind Böen mit 180 Kilometern pro Stunde drin." Dort wohnen jedoch nicht so viele Menschen, deswegen ist der Harz derzeit auch nicht in aller Munde.

Ganz anders die deutschen Küstengebiete. Wer an der Nordsee wohnt, wird "Xavers" geballte Kraft zu spüren bekommen. Das Nordseeumfeld ist, wie Alexander sagt, nach dem Brocken "am zweitheftigsten von 'Xaver' betroffen." Die aus Nordwesten kommenden Spitzenböen erreichen dort 120 bis 160 km/h, stellenweise sogar mehr. "Es sind in jedem Fall schwere Orkanböen", sagt Alexander. "Ab heute Mittag geht es dort richtig zur Sache", so der Meteorologe. "Spätestens, wenn die Kaltfront reinkommt."

Die Fähren zu den Inseln Juist und Norderney werden wegen "Xaver" vorerst eingestellt. Auch beim schleswig-holsteinischen Fährverkehr kann es zu Ausfällen kommen. Der Bahnverbindung nach Sylt drohen ebenfalls Einschränkungen. In den Küstenregionen werden gleich drei Sturmfluten erwartet. Im Bereich Hamburg könnte es eine der schwersten Sturmfluten überhaupt geben. "Die nächsten drei Hochwasser werden alle deutlich höher als normal sein, vor allen Dingen das Nacht- bzw. Morgenhochwasser am Freitag könnte ziemlich heftig ausfallen", erklärt Alexander. "Das Schifffahrtsbundesamt berechnet im Moment 2,3 bis 3,5 Meter über Normal-Null an den Küsten der Nordsee und auf den Inseln. 3 bis 4 Meter über Normal-Null werden es in Hamburg und Bremen."

Auch an der Ostseeküste kann es durch "Xaver" zu schweren Sturmschäden kommen: In Mecklenburg-Vorpommern rechnet man in Küstennähe mit Windstärke 12.

Stürmisch auch im Landesinneren

Doch auch landeinwärts sorgt "Xaver" für große Unruhe. Im Münsterland werden in der Nacht auf Freitag Böen von 100 Kilometern pro Stunde und mehr erwartet. Neben dem nördlichen Nordrhein-Westfalen sind auch das Landesinnere von Niedersachsen sowie Berlin, Brandenburg und Sachsen von "Xaver" betroffen. Durch Berlin und Brandenburg fegen Sturmböen mit 80 bis 100 km/h. "Im Flach- und Binnenland der nördlichen Hälfte Deutschlands gehen wir momentan von Spitzenböen um die 70 bis 120 Kilometern in der Stunde aus, teilweise auch mehr", sagt Alexander. "Örtlich kann es auch dort in den Orkanbereich reingehen."

Das gilt natürlich ohnehin für die Mittelgebirge in der nördlichen Hälfte Deutschlands, so zum Beispiel auch für den Fichtelberg in Sachsen. Dort sind schwere Sturm- oder eben sogar Orkanböen möglich.

Mit "Xaver" kommt der Schnee. Auch in den tiefen Lagen kann es heute und morgen ordentlich schneien. Auf den Bergen wird es  - durch dem starken Wind - massive Schneeverwehungen geben. In der Nacht und am Freitag besteht verbreitet Glättegefahr.

Am Samstag ist der Spuk dann vorbei. "Da wird es vielleicht noch an der Ostsee letzte Sturmböen geben, aber das war es dann", sagt Alexander. "Am Wochenende wird es deutlich ruhiger. Und in der nächsten Woche könnte uns dann ein neues Hoch tatsächlich mal häufiger schönes Wetter bringen." Auf "Xaver" folgt also Sonnenschein - möglicherweise.

Quelle: ntv.de, asc

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