Waldbrand noch immer nicht unter Kontrolle Yosemite-Feuer bedroht Mammutbäume
26.08.2013, 13:12 Uhr
Der Kampf der kalifornischen Feuerwehrleute gegen das Feuer im Yosemite-Nationalpark scheint aussichtslos - gerade einmal sieben Prozent des Brandes haben sie unter Kontrolle. Nun fachen Windböen die Flammen weiter an, die jetzt auch die mehrere tausend Jahre alten Mammutbäume bedrohen.
Die Feuerwehr kämpft im US-Bundesstaat Kalifornien weiter gegen den gewaltigen Waldbrand, der bereits mehr als 500 Quadratkilometer Fläche vernichtet hat. Dies entspricht einer Fläche von etwa einem Fünftel des Saarlandes. Wetterexperten zufolge sollte der Wind zusätzlich auffrischen und damit die Ausbreitung der Flammen beschleunigen. Nur rund sieben Prozent des Brandes sollen bisher unter Kontrolle sein.
Man gehe davon aus, dass sich das Feuer angesichts "extrem trockenen Brennstoffs und unwegsamen Geländes" weiter ausbreite, sagte Meteorologe Drew Peterson. Die größte Herausforderung sei der Wind. "Aber wenn wir das bis Dienstag durchhalten, sieht es so aus, als ob die Bedingungen besser werden", fügte Peterson hinzu. Unterstützt von Löschflugzeugen und Bulldozern waren nach Angaben des Forstamtes am Wochenende mehr als 2800 Feuerwehrleute im Einsatz. Mehr als 4500 Gebäude - etwa Häuser und Schuppen - seien in Gefahr gewesen.
Gesamte Region in Gefahr
Das Feuer bedroht auch die Strom- und Wasserversorgung des etwa 300 Kilometer entfernten San Francisco. Die Lage spitzte sich so sehr zu, dass Kaliforniens Gouverneur Jerry Brown vorsichtshalber sogar den Notstand für die Metropole ausrief. Im Yosemite-Park liegt ein großer Stausee, zwei damit verbundene Kraftwerke mussten laut "Los Angeles Times" wegen Brandschäden abgeschaltet werden. San Francisco bezieht dem Sender "CBS" zufolge große Teile seines Trinkwassers aus einem Reservoir, das wenige Meilen vom Feuer entfernt ist. Nach Behördenangaben sei die Wasserqualität aber bisher weiter gut.
Der Flächenbrand hatte bereits die nordwestlichen Ausläufer des beliebten Yosemite-Nationalparks erreicht, nachdem er am 17. August aus bislang ungeklärter Ursache im Stanislaus National Forest westlich des Yosemite-Parks ausgebrochen war.
Der Yosemite ist ein bekanntes Touristenziel und einer der beliebtesten Parks in den USA. Förster versuchten, besonders die Bäume des Parks zu schützen, die nach Angaben der Zeitung zu den ältesten und größten Lebewesen der Erde gehören. "Alle Pflanzen und Bäume im Yosemite sind wichtig, aber die großen Mammutbäume sind unglaublich wichtig, sowohl für das, was sie sind, als auch als Symbole des Nationalparks", sagte Parksprecher Scott Gediman. Die Mammutbäume können laut Homepage des Parks zwischen 1000 und 3000 Jahre alt werden.
Es besteht Hoffnung
Einen Lichtblick gab es aber: Dank günstigerer Winde breitete sich das Flammenmeer am Wochenende etwas langsamer aus als in den vergangenen Tagen. Auch blieb es in sicherer Entfernung vom Yosemite-Tal, das mit seinen spektakulären Granitfelsen und Wasserfällen jährlich Millionen Besucher anzieht. Damit ist der Tourismus in dem Park bisher praktisch nicht betroffen.
Während über den Feuergebieten schwarzer Rauch hing, schien die Sonne über dem Yosemite-Tal am Wochenende von einem blauen Himmel. Das Feuer sei mehr als 30 Kilometer vom Tal entfernt, zitierte die "Los Angeles Times" Gediman. "Der Himmel hier ist weiter schön, der Rauch macht sich im Tal und im Park sehr wenig bemerkbar."
Quelle: ntv.de, sno, dpa