Politik

Kalifat greift mit Bulldozern an 1600 Jahre altes Kloster fällt IS zum Opfer

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Sechzehn Jahrhunderte lang sieht das christliche Kloster im syrischen Al-Qariatain Herrscher kommen und gehen. Niemand rührte die Mauern an. Bis jetzt: Das Zentrum der syrisch-katholischen Kirche fällt den Fanatikern des IS zum Opfer.

Anhänger des Islamischen Staates haben in Syrien ein christliches Kloster zerstört, dessen Geschichte bis ins 5. Jahrhundert zurückreicht. Die syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte teilte mit, IS-Milizionäre hätten das Kloster am Stadtrand von Al-Qariatain mit Bulldozern zerstört. Bilder, die von den Islamisten im Internet verbreitet wurde, belegen die Zerstörung.

Der IS hatte den Ort Anfang des Monats eingenommen und mehrere Dutzend Christen als Geiseln genommen. Sie seien in den Nordosten Syriens verschleppt worden, sagte ein Augenzeuge der Beobachtungsstelle.

Theologisch dünne Begründung

Der IS begründete die Zerstörung damit, dass in dem Kloster neben Gott auch der heilige Sankt Elian angebetet worden sei. Elian ist ein christlicher Märtyrer aus dem 3. Jahrhundert, seine Anbetung bedeutet im Verständnis des IS "Gotteslästerung".

Das Kloster wurde in den vergangenen Jahrhunderten mehrfach aufwendig restauriert, zuletzt 1960. Damals wurden aufwendige Fresken aus dem 12. Jahrhundert freigelegt. Das Kloster von Al-Qariatain war eines der wichtigsten Zentren der syrisch-katholischen Kirche.

Quelle: ntv.de, bdk

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