Fund vor der Haustür Abgetrennte Schweineköpfe für russische Propagandisten
27.09.2023, 21:25 Uhr Artikel anhören
Hier in einer Markthalle und nicht vor den Türen russischer Kremlfreunde: ein abgetrennter Schweinekopf
Sie schwärmen für den Krieg und fordern den Tod möglichst vieler Ukrainer: In Russland gibt es inzwischen zahlreiche glühende Kremlpropandisten. Einige von ihnen machen nun eine unliebsame Entdeckung vor ihrer Haustür.
Bei drei russischen Kriegspropagandisten werden abgetrennte Schweineköpfe vor der Haustür gefunden. Dies berichtet die unabhängige russische Exil-Zeitung "Nowaya Gazeta Europe" unter Berufung auf kremlnahe Medien.
Bei den Propagandisten handelt es sich dem Bericht zufolge um Timofej Sergejtsew, einen Kolumnisten der staatlichen Nachrichtenagentur RIA Nowosti, um Michail Tereschschenko, einen Fotografen der russischen Agentur TASS, sowie um den Militärexperten Konstantin Siwkow. Sergejtsew hatte in einem Artikel im April 2022 "Was Russland mit der Ukraine machen muss" zur Tötung von Ukrainern aufgerufen. Er forderte eine "totale Säuberung" sowie eine "Entnazifizierung" nicht nur die Elite, sondern des Großteils des ukrainischen Volkes. Der Yale-Historiker und Ukraine-Experte Timothy Snyder nannte seinen Beitrag ein "Völkermord-Handbuch".
Alle drei Publizisten hatten offenbar zuvor Drohungen erhalten. "Ich habe einen Anruf erhalten, in dem mir körperliche Gewalt angedroht wurde, Todesdrohungen ausgesprochen wurden und ich aufgefordert wurde, die Aktionen von Präsident Putin nicht mehr zu unterstützen", erzählte Siwkow. "Der Feind denkt also, dass wir gute Arbeit leisten, das höchste Lob ist das Lob des Feindes", zitierte ihn Russia Today.
Noch ist offenbar unklar, wer dieser Feind ist. Die Polizei führt derzeit Ermittlungen durch, wie RIA Nowosti schreibt. Laut der "Novaya Gazeta Europe" wurde der Kurier, der den Schweinekopf Tereschschenko lieferte, später ausfindig gemacht. Er soll noch vier weitere Pakete mit Schweineköpfen besessen haben. Es sei unklar, wer diese Pakete verschickt habe.
Bereits mehrere Attacken auf Propagandisten
Seit Beginn des großangelegten Angriffskriegs gegen die Ukraine im Februar 2022 gab es mehrere aufsehenerregende Angriffe auf russische Propagandisten innerhalb Russlands. So wurde der Kriegsberichterstatter Wladlen Tatarski im April in einem Café in St. Petersburg getötet. Im Mai wurde der kremlnahe russische Schriftsteller Sachar Prilepin bei einem mutmaßlichen Autobombenanschlag schwer verletzt. Ein weiterer Mensch wurde durch die Explosion getötet.
Im August 2022 war bereits Darja Dugina bei einem Autobombenanschlag gestorben. Dieser hatte vermutlich ihrem Vater, dem nationalistischen Hardliner und Publizisten Alexander Dugin gegolten. Er ist ein Vertreter des eurasischen Imperialismus, im Sommer plädierte er in einem langen Artikel für mehr "Zensur und Repressionen" in Russland.
Quelle: ntv.de, ghö