Parteivorstand lobt 12.000 Euro aus AfD jagt Datendieb mit "Kopfgeld"
11.05.2016, 18:18 Uhr
Die AfD will wissen, wer die Mitgleiderdaten weitergegeben hat.
(Foto: dpa)
Nach der Veröffentlichung der Adressdaten von rund 2000 AfD-Mitgliedern greift die Partei zu drastischen Mitteln. Der Vorstand lobt Geld für Hinweise auf den Datendieb aus, der in der Partei vermutet wird. Dabei greift er sogar in die eigene Tasche.
Die Alternative für Deutschland (AfD) hat eine Belohnung von 12.000 Euro ausgelobt. Das Geld soll nach einem Beschluss des Bundesvorstandes jeder erhalten, der hilft, den "AfD-Datendieb" zu finden. Unbekannte hatten während des AfD-Bundesparteitages in Stuttgart vor zwei Wochen Namen, Adressen, E-Mail-Adressen und Telefonnummern von rund 2000 Parteimitgliedern an die Betreiber der linken Website Indymedia weitergegeben, die diese Daten veröffentlichte.
Laut AfD-Vorstandsbeschluss zahlt der Bundesverband 5000 Euro für "sachdienliche Hinweise", die zur Ergreifung des Täters führen. Doch auch die Vorstandsmitglieder selbst wollen in die Tasche greifen. In dem Beschluss, der die Überschrift "Kopfgeld" trägt, heißt es weiter: "Die 13 Mitglieder des Bundesvorstandes stocken angesichts ihrer besonderen Verantwortung für die Partei diesen Festbetrag um weitere 7000 Euro auf". Vorstandsmitglied Alice Weidel wurde außerdem zur IT-Sicherheitsbeauftragten bestimmt.
Die Staatsanwaltschaft Stuttgart ermittelt bereits wegen des Datenlecks. Es gebe keinen neuen Ermittlungsstand, sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft auf Anfrage. Das Ende der Untersuchung sei nicht absehbar. Eine Belohnung von privater Seite für sachdienliche Hinweise an die Behörden sei zulässig. Eine Art "Kopfgeld" allerdings nicht.
Quelle: ntv.de, shu/dpa