Wahlkampfhilfe von rechts AfD lässt Kontakte zu Rechten ungesühnt
04.04.2016, 19:05 Uhr
Bei der Wahlparty der rheinland-pfälzischen AfD hängt ein Banner im Gewölbekeller Burg Weisenau.
(Foto: picture alliance / dpa)
Im Wahlkampf gibt es einiges zu tun. Um Flugblätter zu verteilen, suchen die Parteien Helfer. Ein AfD-Vorstandsmitglied findet diese ausgerechnet bei Rechtsextremen. Konsequenzen muss er deswegen aber nicht fürchten.
Während des Wahlkampfes brauchte ein Vorstandsmitglied der AfD in Rheinland-Pfalz Hilfe. Und diese bekam Attila Sonal offenbar von rechts: In seinem Auftrag sollen Rechtsextreme Flugblätter für die AfD verteilt haben.
Nun wurde bekannt: Sonal muss seitens der Partei keine disziplinarischen Konsequenzen fürchten. Das sagte ein Sprecher des AfD-Landesverbandes. Der Grund: Attila Sonal habe glaubhaft dargelegt, dass der Kontakt nicht beabsichtigt gewesen sei. Zudem habe er die Partei über die politische Orientierung seiner Kontaktpersonen informiert, sobald er davon erfahren habe.
Das Magazin "Stern" hatte berichtet, Sonal sei regelmäßig mit Ulrike Reinhardt von den "Pfälzer Spaziergängern" zusammengekommen. Die Gruppe wird nach Einschätzung von Verfassungsschützern von der NPD dominiert. Außerdem sei der Pirmasenser Republikaner-Stadtrat Andreas Burkhardt vor der Landtagswahl am 13. März in die Verteilung von AfD-Flugblättern involviert gewesen.
Der AfD-Landesvorsitzende Uwe Junge hatte sich von Rechtsextremisten distanziert und erklärt, Sonal habe im Wahlkampf Unterstützungsbedarf beim Verteilen von Flugblättern und dem Anbringen von Plakaten gehabt und sich unter anderem von Sympathisanten helfen lassen. Burkhardts Hintergrund sei den Handelnden unbekannt gewesen. Ein Antrag Reinhardts auf Parteimitgliedschaft sei abgelehnt worden.
Quelle: ntv.de, kpi/dpa