"Mehr Demokratie wagen!" AfD startet Kampagne mit Brandt-Zitat
05.05.2016, 11:14 Uhr
Aufgenommen beim AfD-Parteitag in Stuttgart.
(Foto: REUTERS)
Die AfD will den Atomausstieg rückgängig machen, bekennt sich zur Vater-Mutter-Kind-Familie und will Minarette verbieten. Ihr Grundsatzprogramm will die Partei mit einer bundesweiten Kampagne unters Volk bringen - und bedient sich bei der SPD.
Die AfD will mit einer bundesweiten Kampagne für ihr Grundsatzprogramm werben. "Es ist eine Selbstverständlichkeit, dass wir unser Programm unter die Leute bringen", sagte Parteivizechefin Beatrix von Storch dem "Handelsblatt". An einer Kurzfassung werde bereits "mit Hochdruck" gearbeitet.
Der Thüringer AfD-Chef Björn Höcke hatte vor wenigen Tagen ein "Faltblatt" vorgeschlagen, das die "Alleinstellungsmerkmale aus unserem Programm in verständlicher Sprache zusammenfasst". Es solle bis Anfang Juni vom Bundesvorstand vorgelegt werden. Er wünsche sich, dass "bis zum Jahresende jeder Haushalt in Deutschland mit dieser AfD-Kurzprogrammatik versorgt wird".
Der bayerische AfD-Chef Petr Bystron sagte der Zeitung, er halte es für sinnvoll, ein Kurzprogramm der AfD an die Bürger zu verteilen. In Bayern habe die Partei bereits beschlossen, "in den Wochen nach dem Bundesparteitag die bayerischen Bürger über die Programmatik der AfD in Form einer Kampagne zu informieren". Diese Kampagne läuft unter der Überschrift "Mehr Demokratie wagen!" - ein Zitat des ehemaligen Bundeskanzlers Willy Brandt (SPD).
Die AfD hatte auf ihrem Parteitag in Stuttgart Anfang Mai ihr erstes Grundsatzprogramm beschlossen. Darin legt die Partei einen scharfen Anti-Islam-Kurs fest. Die Partei bekennt sich auch zur traditionellen Familie aus Vater, Mutter und Kindern als "Keimzelle der Gesellschaft". Zudem will sie die Abkehr vom Atomausstieg und längere Akw-Laufzeiten. Das Erneuerbare-Energien-Gesetz und damit die Energiewende sollen zurückgenommen werden. Den Effekt des CO2-Ausstoßes auf das Klima hält die AfD für Propaganda.
Quelle: ntv.de, ppo/AFP