Politik

Offensive gegen Taliban in Kundus Afghanische Armee startet Rückeroberung

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Im Handstreich erobern die Taliban ihre einstige Hochburg Kundus nach 14 Jahren zurück. Die eigentliche Schlacht um die Provinzhauptstadt beginnt aber erst noch. Seit dem frühen Morgen läuft die Gegenoffensive der afghanischen Armee.

Die afghanische Armee hat mit ihrer angekündigten Gegenoffensive zur Vertreibung der Taliban aus der nordafghanischen Provinzhauptstadt Kundus begonnen. Regierungstruppen seien in die Stadt eingedrungen, bestätigte die Polizei. "Wir haben das Polizei-Hauptquartier und das Provinz-Gefängnis zurückerobert", sagte ein Sprecher. Angaben zu Opfern machte er nicht.

Die radikalislamischen Taliban hatten die Stadt zuvor regelrecht überrannt. Die Extremisten hatten am Montagmorgen aus mehreren Richtungen mit dem Sturm auf die Stadt begonnen und sie bis zum Abend eingenommen. Nur noch die Gegend um den Flughafen war unter Kontrolle der Regierung.

Kundus ist die erste Provinzhauptstadt, die seit dem Sturz des Taliban-Regimes Ende 2001 von den Aufständischen erobert wurde. Die Bundeswehr betrieb jahrelang ein Feldlager in Kundus. Vor zwei Jahren zogen die Soldaten dann ab. Seither hat sich die Sicherheitslage wieder verschlechtert. Die Taliban hatten in den vergangenen Monaten mehrmals versucht, die Stadt einzunehmen.

Taliban-Chef Mullah Achtar Mohammad Mansur versicherte, die Aufständischen würden "Leben, Besitz und Ehre der respektierten Bürger der Stadt Kundus schützen." In einer Mitteilung Mansurs zur "Befreiung" der Stadt hieß es, die Menschen dort könnten ihr Leben "in absoluter Sicherheit" weiterführen. "Die Mudschaheddin denken nicht an Rache, sondern sind mit einer Botschaft des Friedens gekommen", teilte Mansur mit. Er rief Mitarbeiter der "Invasoren und ihres Handlanger-Regimes" dazu auf, überzulaufen, um ihr Leben und ihren Besitz zu schützen.

Quelle: ntv.de, nsc/dpa

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