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Antisemitisches Pamphlet Skandal-Flugblatt stammt von Aiwangers Bruder

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Aiwanger hatte gegenüber der "SZ" angekündigt, im Falle der Veröffentlichung der Vorwürfe gegen diese "Schmutzkampagne" vorzugehen.

Aiwanger hatte gegenüber der "SZ" angekündigt, im Falle der Veröffentlichung der Vorwürfe gegen diese "Schmutzkampagne" vorzugehen.

(Foto: picture alliance/dpa)

Der Bruder von Bayerns Vize-Ministerpräsident Hubert Aiwanger räumt ein, zu Schulzeiten vor mehr als 30 Jahren ein antisemitisches Flugblatt geschrieben zu haben. "Ich bin der Verfasser des in der Presse wiedergegebenen Flugblattes", heißt es in einer persönlichen Erklärung.

Der Bruder von Bayerns Vize-Ministerpräsident Hubert Aiwanger hat eingeräumt, zu Schulzeiten vor mehr als 30 Jahren ein antisemitisches Flugblatt geschrieben zu haben. "Ich bin der Verfasser des in der Presse wiedergegebenen Flugblattes", heißt es in einer persönlichen Erklärung des Bruders, die ein Freie-Wähler-Sprecher weiterleitete. "Ich distanziere mich in jeder Hinsicht von dem unsäglichen Inhalt und bedauere sehr die Folgen dieses Tuns. Ich war damals total wütend, weil ich in der Schule durchgefallen war. Ich war damals noch minderjährig." Zuvor hatte die Mediengruppe Bayern über das Eingeständnis von Helmut Aiwanger berichtet. Dieses kam nach dem Dementi seines ein Jahr jüngeren Bruders Hubert Aiwanger, der Chef der Freien Wähler ist.

Der 52-jährige Politiker hatte Vorwürfe im Zusammenhang mit dem Flugblatt zuvor in einer schriftlichen Erklärung zurückgewiesen: "Ich habe das fragliche Papier nicht verfasst und erachte den Inhalt als ekelhaft und menschenverachtend." Er ergänzte dabei: "Der Verfasser des Papiers ist mir bekannt, er wird sich selbst erklären." Weder damals noch heute war und sei es seine Art gewesen, "andere Menschen zu verpfeifen", fügte er hinzu.

Die "Süddeutsche Zeitung" hatte über das Flugblatt berichtet, das offenbar eine Reaktion auf den Erinnerungswettbewerb "Deutsche Geschichte" war, an dem das Burkhardt-Gymnasium in Mallersdorf-Pfaffenberg im Schuljahr 1987/88 teilgenommen haben soll. Die Brüder Hubert und Helmut Aiwanger besuchten zu dieser Zeit die elfte Jahrgangsstufe des Gymnasiums. Dem Politiker Aiwanger wurde in dem "SZ"-Bericht vorgeworfen, damals im Alter von 17 Jahren eine Art Preisausschreiben erfunden zu haben: "Wer ist der größte Vaterlandsverräter?" Bewerber könnten sich "im Konzentrationslager Dachau zu einem Vorstellungsgespräch melden", lautet ein Teil des Texts.

Über einen Sprecher hatte Aiwanger der "SZ" mitgeteilt, er habe "so etwas nicht produziert" und werde gegen diese "Schmutzkampagne" im Falle einer Veröffentlichung rechtlich vorgehen. Ministerpräsident Markus Söder wie auch andere Politiker hatten von Aiwanger umgehend Aufklärung gefordert.

Quelle: ntv.de, mpe/dpa

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