Politik

Bei Lucke unerwünscht Alfa gibt's nur ohne AfD-Chefin Petry

Diese beiden werden keine Freunde mehr: Alfa-Chef Bernd Lucke und AfD-Vorsitzende Frauke Petry.

Diese beiden werden keine Freunde mehr: Alfa-Chef Bernd Lucke und AfD-Vorsitzende Frauke Petry.

(Foto: picture alliance / dpa)

Weil sie Björn Höcke den Parteiaustritt nahelegte, steht AfD-Chefin Petry jetzt selbst unter Beschuss - sie solle doch lieber in die neue Lucke-Partei Alfa eintreten, meinen Höcke-getreue Mitglieder des rechten Parteiflügels. Doch auch der will sie nicht.

Der interne Streit innerhalb der rechtspopulistischen Alternative für Deutschland (AfD) nimmt immer groteskere Züge an. Nachdem die Parteispitze dem Thüringer Landesvorsitzenden Björn Höcke nach dessen Äußerungen über den "lebensbejahenden afrikanischen Ausbreitungstyp" unmissverständlich den Austritt aus der AfD nahegelegt hat, fordert der rechte Parteiflügel nun seinerseits den Rücktritt von Parteichefin Frauke Petry.

Via Facebook wandte sich die sogenannte "Patriotische Plattform" "an alle, die meinen, Höcke weiter öffentlich den Rücktritt nahelegen zu müssen" - und damit direkt an Petry. "Ihr wollt eine AfD ohne Björn Höcke? Die gibt's schon! Diese Partei heißt Alfa", hieß es in der Mitteilung. "Wie wär's also, ihr ginget, anstatt in der AfD Unfrieden zu stiften, einfach dorthin?"

Eine Frage, die Parteigründer Bernd Lucke nun selbst beantwortete. Immerhin ist er auch der Vater von Alfa - und will weder Petry noch irgendeinem anderen AfD-Mitglied eine neue politische Heimat bieten. "AfD-Mitglieder, die die Partei nicht vor dem 1.12. verlassen haben, werden im Regelfall nicht mehr aufgenommen", sagte Lucke dem "Handelsblatt". Eigentlich keine Überraschung. Immerhin war er im Sommer recht unsanft aus der eigenen Partei gedrängelt worden.

Höcke - ein hausgemachtes Problem

Nach Ansicht von Lucke sind die Probleme mit dem "Enfant terrible" aus Thüringen ohnehin hausgemacht. "Personen wie Petry und [Jörg] Meuthen, die mit Höcke paktiert und ihn bei dem Amtsenthebungsverfahren protegiert haben, würden ohnehin nicht in Alfa aufgenommen werden." Schon im Mai hatten Lucke und der Bundesvorstand versucht, Höcke aus der Partei auszuschließen, weil er in einem Interview gesagt hatte, er gehe nicht davon aus, "dass man jedes einzelne NPD-Mitglied als extremistisch einstufen kann". Es blieb bei dem Versuch.

Derweil lässt sich Petry auch von indirekten Rücktrittsforderungen nicht beirren - und verteidigte im Deutschlandfunk noch einmal die Partei-Linie gegen Höcke. "Ich glaube, das, was wir an Worten als Bundesvorstand gefunden haben, war mehr als deutlich", sagte sie. "Ich glaube auch, dass jeder Politiker dort keine unbegrenzten Freibriefe hat, und ich glaube, das sieht die AfD genauso", unterstrich die Vorsitzende.

Ihr sei wichtig, dass ihre Partei auf dem Boden der freiheitlich-demokratischen Grundordnung stehe. Höcke selbst wollte die Haltung des Bundesvorstands bislang nicht kommentieren. Diese Dinge sollten intern geklärt werden, sagte er.

Quelle: ntv.de, jug/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen