Politik

Wer soll das bezahlen? Alternde Gesellschaft bereitet Sorge

Im Jahr 2050 wird jeder dritte Bundesbürger 60 Jahre oder älter sein, heute ist es jeder vierte.

Im Jahr 2050 wird jeder dritte Bundesbürger 60 Jahre oder älter sein, heute ist es jeder vierte.

(Foto: picture-alliance / dpa/dpaweb)

Fast jeder möchte recht alt werden und das möglichst gesund. Ein hohes Alter erreichen immer mehr Menschen. Doch wie sieht es mit der Gesundheit aus? In Zukunft kann das kein Mensch mehr bezahlen, warnt die WHO und fordert fundamentale Reformen.

Die Weltgesundheitsorganisation hat angesichts der rasant alternden Weltbevölkerung vor Herausforderungen für die Gesundheitssysteme gewarnt. Im Jahr 2020 werde der Anteil derjenigen, die 60 Jahre und älter seien, erstmals über der Anzahl der unter Fünfjährigen liegen, erklärte die WHO. Im Jahr 2050 sei mit zwei Milliarden Älteren zu rechnen, verglichen mit 841 Millionen heutzutage. Damit steige auch der Bedarf an der Behandlung von Langzeiterkrankungen und Altersbeschwerden.

Die WHO rief vor diesem Hintergrund zu "tiefgreifenden und fundamentalen Reformen" der Gesundheits- und Sozialsysteme vor allem in den ärmeren Ländern auf, die die Hauptlast tragen müssten. Dazu zählt die WHO mobile Kliniken für die Landbevölkerung, eine bessere Impfversorgung und Ratschläge für eine gesündere Lebensweise.

Die WHO-Autoren befürchten, dass die über 60-Jährigen weltweit künftig nicht gesünder sein werden als ihre heutigen Altersgenossen und viele Krebs sowie Lungen-, Herz- und Muskelkrankheiten bekommen. Hinzu kämen Nervenleiden. Allein die Anzahl dementer Patienten werde sich bis 2050 verdreifachen - von heute 55 Millionen auf etwa 135 Millionen.

Im Fokus der Prävention stehen Übergewicht, zu geringe Bewegung aber auch Rauchen oder übermäßiger Alkoholgenuss. In der Pflege müsse künftig der Grundsatz gelten "Reha vor Pflege" - analog dem Grundsatz "ambulant vor stationär", hieß es.

Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) hat das Programm "Älter werden in Balance" gestartet. Es unterstütze ältere Frauen und Männer "in ihrem Bestreben, ein selbstständiges Leben bei guter Lebensqualität bis ins hohe Alter zu führen", sagte BZgA-Direktorin Elisabeth Pott. Es soll das Gesundheitswissen älterer Menschen verbessern und sie zu mehr Bewegung im Alltag motivieren.

Quelle: ntv.de, ppo/AFP/dpa

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