Politik

Urnengang am frühen Morgen An der US-Ostküste läuft die Wahl

Einer der ersten Teilnehmer der US-Wahl: In der "James Weldon Johnson"-Schule in Manhattan wartet eine Dreijährige darauf, bis ihr Vater seine Stimme abgegeben hat.

Einer der ersten Teilnehmer der US-Wahl: In der "James Weldon Johnson"-Schule in Manhattan wartet eine Dreijährige darauf, bis ihr Vater seine Stimme abgegeben hat.

(Foto: REUTERS)

Jenseits des Atlantiks beginnt der Tag der Entscheidung: In den frühen Morgenstunden öffnen in den Bundesstaaten an der US-Ostküste die ersten Wahllokale. Erste Hochrechnungen sind erst in einigen Stunden zu erwarten.

In einer Reihe von US-Bundesstaaten haben die Präsidentschaftswahlen offiziell begonnen: In mehreren Staaten im Osten des Landes öffneten am frühen Morgen gegen 6.00 Uhr Ortszeit die Wahllokale. Die letzten Umfragen deuteten auf ein enges Rennen zwischen Ex-Außenministerin Hillary Clinton und dem Immobilienmilliardär Donald Trump hin.

In einigen US-Bundesstaaten schließen die Wahllokale ab 1.00 Uhr (MEZ) in der Nacht zum Mittwoch. Erst danach sind belastbare Prognosen zum Wahlausgang sowie erste Auszählungsergebnisse zu erwarten. Da sich die Abstimmung wegen der Zeitunterschiede innerhalb der USA bis in die frühen europäischen Morgenstunden hinzieht, kann es bei einem knappen Rennen entsprechend lange dauern, bis der Nachfolger von Präsident Barack Obama feststeht.

Kentucky schließt um Mitternacht

Clinton wäre die erste Frau an der Spitze des Landes, Trump der erste Quereinsteiger ohne politische Vorerfahrung im höchsten Staatsamt. Die Rivalen haben sich einen äußerst aggressiven Wahlkampf geliefert, in dem sie sich gegenseitig die Qualifikation für das Präsidentenamt absprachen.

Trumps Kampagne wurde unter anderem durch den Skandal um seine frauenverachtenden Sprüche und Berichte über sexuelle Übergriffe belastet. Clinton machte die Affäre um die regelwidrige Handhabung ihres E-Mail-Verkehrs in ihrer Zeit als Außenministerin zu schaffen.

Die US-Wähler bestimmen ihren Präsidenten nicht direkt, sondern wählen ein aus 538 Mitgliedern bestehendes Kollegium, das dann den Präsidenten kürt. Die notwendige Mehrheit im "Electoral College" liegt bei 270 Stimmen. Für die Besetzung des Wahlkollegiums sind die Ergebnisse in den einzelnen Bundesstaaten Ausschlag gebend. In den meisten Staaten bekommt der Gewinner sämtliche Wahlleute zugeteilt. Nur in Maine und Nebraska werden die Wahlleute proportional zum Wahlausgang aufgeteilt.

Vorzeichen aus Dixville Notch

Die Spannung konzentriert sich auf jene Staaten, die laut den Umfragen bis zuletzt zwischen Clinton und Trump auf der Kippe standen. Dies sind unter anderem Florida, Nevada, North Carolina, Ohio und Pennsylvania.

Den Auftakt zum Wahltag hatte traditionell bereits kurz nach Mitternacht (Ortzseit) das winzige Dorf Dixville Notch im Bundesstaat New Hampshire gegeben. Dort stimmten vier Wähler für Clinton und zwei für Trump.

Hat ein Drittel schon gewählt?

Wegen der weitverbreiteten Möglichkeiten zur vorgezogenen Stimmabgabe hatten die US-Wahlen aber de facto schon vor Wochen begonnen. Rund ein Drittel der US-Wähler könnte nach Schätzungen schon vor dem eigentlichen Wahltag ihre Stimmen abgegeben haben. Dabei war unter anderem eine hohe Beteiligung von Latinos und Afroamerikanern zu beobachten, was potenziell Clinton nutzen könnte.

Parallel zur Präsidentenwahl entscheiden die US-Wähler auch über die Zusammensetzung des Kongresses. Gewählt werden die Abgeordneten des gesamten Repräsentantenhauses sowie ein Drittel der 100 Senatoren. Zudem finden Referenden über eine Vielzahl von Gesetzesinitiativen statt. So entscheiden in Kalifornien und vier weiteren Staaten die Bürger darüber, ob der Besitz und Konsum von Marihuana allgemein legalisiert werden soll. In vier weiteren Staaten wird über den medizinischen Gebrauch von Marihuana entschieden.

Hinweis für Mobilnutzer: Die Übersicht zur Schließung der US-Wahllokale finden Sie hier.

Quelle: ntv.de, mmo/AFP

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