Politik

Flüchtlingsheim in Harvestehude Anwohner geben Widerstand auf

Etwa 190 Flüchtlinge ziehen in das einstige Kreiswehrersatzamt in der Sophienstraße ein.

Etwa 190 Flüchtlinge ziehen in das einstige Kreiswehrersatzamt in der Sophienstraße ein.

(Foto: dpa)

Der Rechtsstreit hat ein Ende: Im noblen Hamburger Westen entsteht nun doch eine Flüchtlingsunterkunft. Anwohner und Bezirksamt einigen sich auf einen Vergleich. Vor allem der nahende Winter gab offenbar den Ausschlag für den Sinneswandel.

Nach einjährigem Rechtsstreit mit Anwohnern soll es im noblen Hamburger Stadtteil Harvestehude nun doch eine Flüchtlingsunterkunft geben. Anwohner und Bezirksamt besiegelten einen Vergleichsvertrag, dem zufolge 190 Flüchtlinge in das dortige einstige Kreiswehrersatzamt einziehen können. "Wir haben uns das gegenseitig nicht leicht gemacht", sagte der Leiter des Bezirksamts Eimsbüttel, Tortsen Sevecke. Doch am Ende seien beide Seiten aufeinander zugegangen.

Zunächst muss das seit 2012 leerstehende Gebäude umgebaut werden. Ende Dezember sollen die ersten Flüchtlinge einziehen. Die Unterbringung ist auf knapp zehn Jahre begrenzt. Anschließend sollen dort Wohnungen gebaut werden. "Meine Mandanten freuen sich, dass nach monatelangem Auseinandersetzungen der Streit nun beigelegt ist", sagte der Rechtsanwalt der Kläger. Beide Seiten hätten dafür Abstriche gemacht.

Denn ursprünglich sollten 220 Flüchtlinge in dem Gebäude einziehen. Damit waren die Anwohner des Villenviertels in der Nähe der Alster nicht einverstanden. Ende Januar legten sie erfolgreich Klage gegen das geplante Flüchtlingsheim ein und erwirkten damit einen Baustopp. Auch in zweiter Instanz wurde das Urteil bestätigt. Ein im Mai vom Verwaltungsgericht vorgelegtes Vergleichsangebot lehnten die Kläger ab.

Neben der aktuellen Flüchtlingssituation hat vor allem der nahende Winter zu dem Sinneswandel der Anwohner beigetragen. "Man war der Auffassung, dass es vernünftig ist, noch vor der kalten Jahreszeit eine Lösung zu finden", sagte der Kläger-Anwalt.

Quelle: ntv.de, jja/dpa

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